Welche Ursachen kann eine plötzliche Atemnot bei Kleinkindern haben?
Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei einer plötzlichen Atemnot um einen sogenannten "Pseudokrupp" (subglottische Laryngitis). Diese Erkrankung tritt besonders im Winter sehr häufig bei Kleinkindern auf und wird meist durch influenzaähnliche Viren hervorgerufen. Durch das Anschwellen der Schleimhaut - vor allem unterhalb der Stimmritze - verengt sich die Luftröhre. Das Einatmen wird erschwert, meist hört man dabei auch ein "pfeifendes" Geräusch. Dazu kommen oft eine heisere Stimme, ein typisch "bellender" Husten und mehr oder weniger hohes Fieber.
Obwohl die Patienten meist in gutem Allgemeinzustand sind, kann es zu einer raschen Verschlechterung der Atmung oder gar zum Ersticken kommen. Es ist daher in jedem(!) Fall dringend notwendig, das Kind vom Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde untersuchen zu lassen. Er klärt dann genau ab, ob Pseudokrupp, spastische Bronchitis oder Asthma (wobei das Ausatmen erschwert ist) oder gar die höchst gefährliche Kehlkopfdeckelentzündung (Epiglottitis) vorliegt. Weiters entscheidet er, ob eine Aufnahme ins Kinderspital erforderlich ist. Die Behandlung besteht in erster Linie in der Beruhigung des kleinen Patienten, Luftbefeuchtung und Inhalationen mit Adrenalin, eventuell auch Steroiden. Pseudokrupp kann sehr gut behandelt werden, wiederholtes Auftreten ist jedoch möglich.
Priv.-Doz.Dr.Peter Heinz-Erian
Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Innsbruck
