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Plfege

Kleiner Leitfaden für die Säuglingspflege

Wir möchten Ihnen für die Pflege Ihres Kindes ein paar kleine Tipps mitgeben. Sie sollten sich jedoch bewusst sein, dass diese Tipps in keinem Fall die Untersuchung und Beratung durch Ihren Kinderarzt ersetzen können! 

1.) Säuglinge im 1. Lebensjahr nicht alleine lassen!

(Eine ständige Hörverbindung ist zu empfehlen). 

2.) Schlafposition:

Von der Bauchlage im Schlaf wird abgeraten, da die Mehrzahl der Ereignisse des plötzlichen Säuglingstodes in dieser Position eintritt. Im Wachzustand soll der Säugling für eine normale Entwicklung natürlich auch in Bauchlage gebracht werden. 

3.) Rauchen Sie bitte nicht in den Räumen, in denen sich Ihr Kind aufhält!

4.) Raumtemperatur und Kleidung:

Die Wärmeregulation Ihres Kindes ist noch sehr labil, eine Überwärmung sollte unbedingt vermieden werden! Ihr Kind fühlt sich bei jener Temperatur wohl, bei der auch Sie sich wohlfühlen! Nicht zu fest anziehen und nicht zu fest zudecken! (Eine dünne Decke bei Raumtemperatur reicht aus). 

5.) Allgemeines Verhalten des Kindes:

Durch genaue Beobachtung Ihres Kindes können Sie selbst feststellen, ob es Ihrem Kind gut geht und ob es sich wohlfühlt. Sie sollten dabei auf folgende Punkte achten: 

  • Ist das Kind normal aktiv? Oder wirkt es sehr müde, apathisch? Oder
  • ist es übererregt, ohne Grund unruhig? 
  • Isst bzw. trinkt Ihr Kind normal? Oder verweigert es mehrmals die
  • Nahrungsaufnahme? Erbricht es wiederholt? 
  • Ist die Hautfarbe normal rosig? Oder ist die Haut sehr blass, kühl oder
  • marmoriert? Oder ist die Haut bläulich? 
  • Hat Ihr Kind hohes Fieber? 

Bei Auffälligkeiten Rücksprache mit dem Kinderarzt! 

6.) Infekte und Fieber:

Auch Ihr Kind wird im ersten Lebensjahr voraussichtlich mehrere banale Infekte (Schnupfen, Husten etc.) durchmachen. Diese gehen meist mit Fieber einher. Sie sollten Ihr Kind bei Fieber leicht bekleiden und wenig zudecken. Außerdem sollten Sie reichlich Flüssigkeit (kühlen Tee) zuführen. Das Kinderzimmer sollte nicht überheizt sein (20 Grad). Übersteigt das Fieber 38,5 Grad, sollten Sie ihren Arzt kontaktieren. Bei Infekten fühlt sich Ihr Kind wohler, wenn Sie (vor allem im Winter) die Luft befeuchten (Luftbefeuchter oder feuchte Tücher in Bettnähe). Die Nase sollte mit Nasentropfen (am besten Kochsalz-Tropfen aus der Apotheke) durchgängig gehalten werden. 

7.) Ernährung des Säuglings:

Die beste Nahrung für Ihr Baby in den ersten Lebensmonaten ist die Muttermilch. Sollte das Stillen aus irgend einem Grund nicht möglich oder erwünscht sein, empfiehlt sich für die ersten drei Lebensmonate sogenannte Anfangsnahrung. Diese entspricht in ihrer Zusammensetzung weitgehend der Muttermilch. Ernährungsbroschüren liegen in jeder Mütterberatungsstelle auf. Vergessen Sie nicht Vitamin-D-Tropfen für das Knochenwachstum! (Tropfen auf oder unter die Zunge, nicht ins Fläschchen!) 

8.) Erbrechen und Spucken:

Mäßiges Erbrechen und Spucken kommt bei Säuglingen relativ häufig vor, da der Schließmuskel am Mageneingang oft noch nicht ganz funktionstüchtig ist, und zudem das Baby oft Luft schluckt. Sie sollten während und nach der Mahlzeit das Kind gut aufstoßen lassen. Bei Flaschenmahlzeiten sollte das Saugerloch weder zu groß noch zu klein sein. Wenn Sie die Flasche mit dem Sauger nach unten halten, sollte tropfenweise Flüssigkeit herausrinnen. Bei häufigem Spucken kann eine Besserung auch erzielt werden, wenn Sie den Oberkörper des Kindes hochlagern. Bei massivem Erbrechen, wiederholtem schwallartigen Erbrechen, Gewichts- oder Flüssigkeitsverlust ARZT AUFSUCHEN. 

9.) Haut und Hautpflege:

Die Haut Ihres Kindes ist noch sehr empfindlich. Für das Baden werden eigene Pflegebäder speziell für Säuglinge angeboten. Nach dem Baden sollten Sie Ihr Kind mit einer Babycreme pflegen. Ein sensibler Bereich ist der Windelbereich. Sie sollten die Windel regelmäßig wechseln und diesen Bereich mit einer gut abdeckenden Creme pflegen, damit der Harn nicht an die Haut kommt. Nicht selten tritt bei Säuglingen eine Pilzerkrankung (Soor) auf der Haut auf, meist als Rötung im Windelbereich. Diese Entzündung lässt sich mit einer entsprechenden Salbe gut behandeln. Bei unklaren Ausschlägen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. 

10.) Das Baucherl:

Viele Säuglinge leiden an Blähungen. Wenngleich sie für das Kind sehr unangenehm sind, sind sie meist harmlos. Eine Besserung lässt sich oft durch Gabe von Fencheltee, vorsichtige Massage des Bauches und warme Bäder erzielen. Eventuell kann Ihnen Ihr Arzt auch Tropfen gegen Blähungen verschreiben. Bei gestillten Kindern sollte die Mutter blähende Nahrung (Kohlensäure, frisches Brot, Hülsenfrüchte, etc.) meiden. Der Stuhlgang Ihres Kindes kann sehr unregelmäßig sein. Insbesondere gestillte Kinder können oft mehrere Tage keinen Stuhl haben, da die Nahrung fast völlig verarbeitet wird. Bei sehr hartem Suhl sollten Sie zusätzlich Tee geben. Keine Manipulationen mit dem Fieberthermometer oder dem Finger! Bei anhaltend schmerzhaftem oder hartem Bauch, wiederholtem Erbrechen, Durchfall oder blutigem Stuhl ZUM ARZT!