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Diphtherie

© Dron - Fotolia.com
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Mein Sohn ist sechs Wochen alt. Im Mutter-Kind-Pass sind im Rahmen des empfohlenen Impfplanes auch Teil-Impfungen gegen Diphtherie vorgesehen. Was ist Diphtherie eigentlich?

Diphtherie ist eine schwere meldepflichtige Krankheit, die gehäuft in den Wintermonaten auftritt.
Diphtherie wird durch Bakterien ausgelöst, die die Schleimhäute von Mund, Rachen und Kehlkopf befallen und dort einen Giftstoff, das sogenannte „Endotoxin", produzieren. „Endotoxin" gehört zu den stärksten biologischen Giften. Es schädigt das Gewebe und führt zu lebensbedrohlichen Erkrankungen anderer Organe, da sich das Gift über den Blutweg im gesamten Körper verteilt. ...

Die Krankheit wird durch eine Tröpfcheninfektion über die Atemluft beim Niesen, Husten und Sprechen übertragen.

Die ersten Anzeichen für Diphtherie äußern sich in Kopf- und Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die Patienten zeigen stark geschwollene Lymphknoten am Hals und leichtes oder auch hohes Fieber. Ein graugelber Belag überzieht Rachenwand und Mandeln. Diese beginnen zu bluten, wenn der Belag abgelöst wird. Charakteristisch für die Krankheit ist ein faulig-süßlicher Mundgeruch. Wenn auch die Nase betroffen ist, bekommen die Kinder einen eitrig-blutigen Schnupfen. Bellender Husten und Atemnot zählen zu weiteren Beschwerden.

Diphtherie muss sofort mit einem Gegengift („Antitoxin") und zusätzlich mit einem Antibiotikum behandelt werden.

Um es aber gar nicht soweit kommen zu lassen, rate ich dringend, Ihr Kind gemäß dem vorgeschriebenen Impfplan gegen Diphtherie impfen zu lassen. Durch die gute Impfabdeckung kommt Diphterie derzeit in Österreich eigentlich nicht vor.

Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen" publiziert.

Dr. Peter Voitl
FA für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien
Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde