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Feuchtblattern (Windpocken, Varicellen)

Wie erkennt man eine Feuchtblattern-Infektion?

Feuchtblattern (lat. Varizellen), auch Schafblattern oder Windpocken, sind eine häufige, in der Regel im Kindesalter harmlose Infektionserkrankung. Das Herpes-Zoster-Virus wird durch Tröpfcheninfektion sehr leicht von erkrankten auf gesunde Personen, auch durch die Luft über mehrere Meter übertragen. Die Inkubationszeit beträgt ca. 2 bis 3 Wochen. Erste Anzeichen sind leichtes Fieber und Unwohlsein. Danach folgt ein Ausschlag am ganzen Körper mit kleinen, roten Pünktchen, die schnell zu mit klarer Flüssigkeit gefüllten Bläschen werden. Die lokale Behandlung mit einer Schüttelmixtur lindert den lästigen Juckreiz. Da in dieser Phase die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist, sollte man das Kind aus dem Kindergarten nehmen. Wenn nach 8 bis 10 Tagen die letzte Blase eingetrocknet ist, besteht keine Infektiosität mehr. Bei hohem Fieber und Bläschen an den Schleimhäuten (Rachen, Mund oder Genitalbereich) muss raschest vom Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Man sollte besonders darauf achten, dass das kranke Kind den Kontakt zu immunschwachen Personen meidet, weil diese sehr schwer an Schafblattern erkranken können. Das Herpes-Zoster-Virus ist auch für die schmerzhafte Gürtelrose verantwortlich, welche als Zweiterkrankung meist erst nach Jahren bei älteren Personen auftritt.

Dr. Dietmar Baumgartner
Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde in Wiener Neustadt