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Grindflechte

Regelmäßig mit Wasser und Seife Hände waschen
Regelmäßig mit Wasser und Seife Hände waschen

In der Klasse meines siebenjährigen Sohnes erkrankten zwei Kinder an „Grindflechte". Was versteht man darunter, und ist diese Krankheit ansteckend?

Ja, die sogenannte „Grindflechte" ist sehr ansteckend. Man versteht darunter eine häufige, bevorzugt bei Kindern vorkommende, sehr ansteckende Hautinfektion. Sie wird von Bakterien ausgelöst, den sogenannten „Streptokokken" oder den „Staphylokokken".

Die Bakterien werden über eine Schmierinfektion durch unmittelbaren Kontakt übertragen. Die Erreger befinden sich auch auf Handtüchern, Kämmen, Spielzeug und anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs und gelangen meist durch kleine Verletzungen oder auch aufgekratzte Insektenstiche in den Körper.

Die typischen Symptome zeigen sich bei einem angesteckten Kind nach etwa zwei bis fünf Tagen. Es entstehen auf der Haut des Kindes zunächst Fleckchen, auf denen sich Bläschen und Pusteln entwickeln. Wenn diese platzen, entwickelt sich auf den Wunden gelblicher Schorf.
Meist treten die charakteristischen Hautschäden zuerst im Gesicht auf, besonders um Mund und Nase, wobei der Ausschlag juckt. Aber auch Kopf, Arme und Beine der Kinder können von Grindflechte befallen sein.

Normalerweise wird die Hautinfektion mit Salben behandelt, die Antibiotika enthalten und auf die Haut aufgetragen werden. Wichtig aber sind vor allem hygienische Maßnahmen, die die medikamentöse Behandlung begleiten sollen. Eltern und Kinder sollten sich regelmäßig mit Wasser und Seife die Hände waschen und die Fingernägel kurz schneiden. Handtücher und Bettwäsche sollten möglichst ausgekocht werden.

Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen" publiziert.

Dr. Peter Voitl
FA für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien
Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde