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Rheumatisches Fieber

© BeTa-Artworks - Fotolia.com
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Was ist das „rheumatische Fieber"? 

Das rheumatische Fieber ist heute eine seltene Nacherkrankung, die als Folge eines eitrigen Infektes (z.B. eitrige Mandelentzündung) auftreten kann. Verursacht wird das Fieber durch spezielle Bakterien (Streptokokken). 1 bis 3 Wochen nach dem abgeheilten, akuten Infekt klagen die Patienten über Fieber bis 40° C, Kopfschmerzen und starkes Schwitzen. Auffällig sind überwärmte, geschwollene und schmerzhafte Gelenke und flächenhafte Ausschläge sowie knotige Veränderung der Haut. Schmerzen hinter dem Brustbein oder Herzrhythmusstörungen deuten darauf hin, dass auch das Herz betroffen ist. Ein Nervenbefall zeigt sich an unkontrollierten Bewegungen der Arme. Bei Verdacht sollte das Kind umgehend zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wird das Blut auf Entzündungsanzeichen untersucht und mittels EKG, Brustkorb-Röntgen und Herz-Ultraschalluntersuchung wird festgestellt, ob auch das Herz betroffen ist. Die Behandlung erfolgt anfangs mit Antibiotika, Aspirin und Bettruhe. Bei ausbleibender Wirkung und bei Mitbeteiligung des Herzens wird Cortison eingesetzt. Kinder, die einmal an rheumatischem Fieber erkrankt waren, sollten durch eine antibiotische Nachbehandlung (dauert in der Regel 5 Jahre) vor einer Zweitinfektion durch Streptokokken geschützt werden. 

Prim.Univ.-Prof.Dr.Wilhelm Kaulfersch
Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im LKH Klagenfurt