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Zöliakie

© dalaprod - Fotolia.com
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Immer wieder höre ich, dass kleine Kinder an „Zöliakie" leiden. Was bedeutet das?

Bei der sogenannten „Zöliakie" handelt es sich um eine Erkrankung der Dünndarm-Schleimhaut.

Kinder, die an „Zöliakie" leiden, haben das Problem, dass mehlhaltige Nahrungsmittel an der Darmschleimhaut eine allergische Reaktion auslösen und die Darmschleimhaut schädigen, indem die sogenannten "Darmzotten" zugrunde gehen.

Bei den Auslösern handelt es sich um Nahrungsmittel, die das sogenannte „Gluten" enthalten. Dieses „Gluten" ist ein Eiweißstoff, der auch „Kleber-Eiweiß" genannt wird. Die Kinder klagen nach dem Verzehr glutenhältiger Nahrung vermehrt über Bauchschmerzen und Durchfall und gedeihen und entwickeln sich nicht so wie andere Kinder ihres Alters.

Um gesichert die Diagnose „Zöliakie" festzustellen oder auch auszuschließen ist eine „Dünndarm-Biopsie" erforderlich. Dabei wird ein dünner Schlauch durch den Mund in den Darm des Kindes eingeführt, mit dessen Hilfe der Arzt aus der Darmschleimhaut Gewebe entnehmen kann, die Diagnose wird dann im Mikroskop gestellt.

Kinder, die an „Zöliakie" leiden, müssen ein Leben lang darauf achten, nur glutenfreies Mehl zu sich zu nehmen. Sowohl Eltern als auch Kinder und auch das übrige soziale Umfeld müssen auf diese Erkrankung Rücksicht nehmen.

Um die Entstehung der Zöliakie nicht zu begünstigen sollten Babys vor dem sechsten Lebensmonat nicht mit mehlhaltiger Nahrung (auch keine Griesmilch!) gefüttert werden.

Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen" publiziert.

Dr. Peter Arends
FA für Kinder- und Jugendheilkunde, Güssing
Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde