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Ecstasy

Wie kann ich erkennen, ob mein 14-jähriger Sohn Ecstasy-Tabletten nimmt? Worauf muss ich achten?

Sie sprechen hier ein sehr sensibles Thema und eine schwierige Problematik an. Achten Sie in jedem Fall sehr genau auf das Verhalten Ihres Sohnes.

Zeigt er plötzlich Veränderungen in seinem Verhalten? Hat er neue Freunde? Geht er abends lange weg, oder bleibt er sehr lange auf? Zeigt er eine gesteigerte Aktivität? Wirkt er unkonzentriert, ängstlich und emotional labil? Kann er sich nichts merken oder lässt er sich leicht ablenken?

Dies alles könnte einen Hinweis darauf geben, dass Ihr Sohn unter Umständen Ecstasy-Tabletten konsumiert. Ecstasy-Tabletten zählen zu den amphetaminverwandten Stoffen und haben dieselbe Wirkung wie Aufputschmittel. Das heißt, man wird nach ihrer Einnahme übermäßig aktiv, euphorisch und, da die Droge oft nachts in Diskotheken genommen wird, übermüdet. Und der Tag-Nachtrhythmus ist gestört.

Wird bei einer derart gesteigerten körperlichen Aktivität wenig oder gar nichts getrunken, so kann dies zu großen Kreislaufproblemen, ja sogar Kreislaufversagen oder Überhitzung und in weiterer Folge zum Tode führen.

Die Abhängigkeit von dieser Droge kann in schweren Fällen auch eine Schädigung und Veränderung des Gehirns zur Folge haben, indem der Betroffene unter Denkstörungen, akustischen und visuellen Halluzinationen bis hin zur Bewusstseinsveränderungen leidet.

Sollten Ihnen an Ihrem Sohn also Veränderungen im Verhalten auffallen, dann versuchen Sie unbedingt, mit ihm zu sprechen, intensivieren Sie Ihren Kontakt zu ihm und sprechen Sie regelmäßig mit ihm. Durch einen regelmäßigen, intensiven Kontakt erfahren Sie mehr über ihn, und er erzählt Ihnen aus "seiner Welt". Bei Verdacht rate ich Ihnen, einen Spezialisten oder eine Beratungsstelle aufzusuchen.

Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen", Artikel aus dem Jahr 2004, publiziert, zu sehen unter Ecstasy.

OA Dr. Leonhard Thun-Hohenstein
Leiter der Psychosomatischen Abteilung an der Landesklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Salzburg
Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde