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Unfallverhütung 46. bis 50. Monat

Kindersitz für die Mittleren / ECE Klasse 2/3

Fakten

In diesem Gewichtsbereich sind Sitzkissen in Kombination mit einer Schlafstütze die beste Wahl. Das Kind wird nun mit dem fahrzeugeignen Dreipunktgurt gesichert. Damit jedoch der Gurt einen optimalen Verlauf am Kinderkörper hat, sind Gurthaken am Sitzkissen und Führungen im Schulterbereich wichtig. Erst dann kann der Gurt nicht in den Bauchraum eindringen, sondern bleibt im Beckenbereich und der Schulterteil verläuft über die Schulter und kann nicht zum Hals rutschen. 

Durch das Sitzkissen kann es sein, dass das Kind mit dem Kopf bereits über die Oberkante der Rücksitzbank ragt. Hier ist eine Nachrüstung mit einer Kopfstütze notwendig. 

Leider verringert sich die Sicherungsquote gerade mit dem Schuleintritt dramatisch. Eigene Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass richtig gesicherte Kinder nie schwerer verletzt waren als ein mitfahrender Erwachsener. Auch wenn höhenverstellbare Gurte eine Führung am Hals vermeiden, so ist ohne Sitzkissen die Gefahr von Verletzungen im Bauchraum durch ein Hinaufrutschen des Gurtes sehr groß. 

Sitzkissen ohne Gurthaken sind ebenso gefährlich wie Gurtumlenkungen oder Gurtadapter.

Tipps

 Kauf eines Sitzkissens mit Gurthaken und höhenverstellbarer Rücklehne.

  • Eine Rückenlehne beim Sitzkissen ersetzt die Kopfstütze nicht.
  • Die Rückenlehne soll große "Ohren" haben, damit auch ein optimaler Schutz beim Seitenaufprall gegeben ist.
  • Da das Sitzkissen sehr lange verwendet wird, achten Sie beim Kauf auf hochwertiges Material.
  • Sollte sich das Kind bereits selbst anschallen, kontrollieren Sie trotzdem die exakte und straffe Gurtführung.

Weitere Informationen: www.autokindersitz.at

© photophonie - Fotolia.com
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Tipps

 Kauf eines Sitzkissens mit Gurthaken und höhenverstellbarer Rücklehne.

  • Eine Rückenlehne beim Sitzkissen ersetzt die Kopfstütze nicht.
  • Die Rückenlehne soll große "Ohren" haben, damit auch ein optimaler Schutz beim Seitenaufprall gegeben ist.
  • Da das Sitzkissen sehr lange verwendet wird, achten Sie beim Kauf auf hochwertiges Material.
  • Sollte sich das Kind bereits selbst anschallen, kontrollieren Sie trotzdem die exakte und straffe Gurtführung.

Weitere Informationen: www.autokindersitz.at

Radfahren, Radhelm

© spass - Fotolia.com
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Fakten

Radfahrunfälle ziehen zu 38% Kopfverletzungen nach sich. Das Tragen von Radfahrhelmen reduziert das Risiko für eine Kopfverletzung um 85%, für eine Gehirnverletzung um 88%. 75% der tödlich verunglückten Radfahrer wären noch am Leben, hätte alle einen Radhelm getragen.

Radhelme stellen immer einen Kompromiss zwischen möglichst gutem Schutz und Tragbarkeit dar. Dies gilt für Gewicht (160 bis 450g), Belüftung und Verzicht auf Rundumschutz, damit der Fahrer gut hören und sehen kann.

Ein Radhelm zeichnet sich durch folgende Punkte aus:

  • Eine Prüfnorm (DIN, CEN, TÜV, SNELL, ANSI).
  • Geringes Gewicht.
  • Ausreichende Lüftungsschlitze, die mit einem Insektengitter abgedeckt sind.
  • Empfehlenswert ist eine Kombination aus Softshell/= Hartschaumschicht (gute Absorptionseigenschaften) und Hardshell/=2-3 mm Kunststoffschicht (geringere Verzögerungswerte am Asphalt) als Außenhülle = Microshell.
  • Gabelförmige, an drei oder vier Punkten befestigter Kinnriemen.
  • Ein Verschluss, der mit einer Hand zu öffnen ist.
  • Entsprechende Fixierung am Kopf (maximal die Dicke des kleinen Fingers als Zwischenspiel).

Betrachtet man die Verteilung der Altersgruppen, die von einem Fahrradunfall mit Kopfverletzungen betroffen sind, so ist die Altersgruppe der bis 14-Jährigen die mit 61% am häufigsten betroffene. Betrachtet man nur die Altersverteilung der verunfallten Kinder, so zeigt sich, dass die Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen dem größten Risiko für Kopfverletzungen (55%) ausgesetzt ist.

Kopfverletzungen nach Fahrradunfällen weisen auch Folgewirkungen in Form von körperlichen und geistigen Behinderungen auf. Rund 10% von Patienten mit Kopfverletzungen weisen Einschränkungen in ihren Sinneswahrnehmungen auf, eben so viele sogar multiple.

Tipps

  • Das Kind soll von Beginn an einen Radhelm tragen.
  • Stützräder unterstützen nicht das Erlernen des Radfahrens. Erst wenn ein Kind z.B. mit einem Roller einen gewissen Weg in Balance zurücklegen kann, wird es auch am Fahrrad das Gleichgewicht halten können.
  • Stützräder sind beim Kurvenfahren nicht zu unterschätzen. Da man sich nicht hineinlegen kann, ist der Sturz in Richtung Außenkurve leicht möglich.
  • Beim Anfangen ist eine Rücktrittbremse von Vorteil.
  • Überfordern Sie das Kind zu Beginn nicht mit zu vielen Gängen am Rad.
  • Tragen auch Sie als Elternteil einen Radfahrhelm.
  • Meiden Sie verkehrsreiche Straßen.

Scooter (Roller)

© Franz Pfluegl - Fotolia.com
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Fakten

Scooter sind Tretroller, die sich in mehreren Punkten von den seit Jahrzehnten verwendeten Tretrollern unterscheiden. Zum einen sind sie aus Metall, meist Aluminium, gefertigt; zum anderen sind die verwendeten Räder klein und ähnlich denen von Inlineskatern ausgeführt. Üblicherweise haben Scooter eine Hinterradbremse, die mit dem Fuß betätigt wird. Nässe kann diese Bremswirkung erheblich verringern.

Am häufigsten ziehen sich die Kinder Kopfverletzungen zu, die in etwa die Hälfte aller Verletzungen ausmachen, gefolgt von Extremitätenverletzungen. Der Sturz infolge kleiner Bodenunebenheiten, Kanalgitter oder Rinnsale macht 90% der Unfallursachen aus.

Tipps

  • Die Räder sind sehr klein: bei kleinsten Unebenheiten kann somit der Lenker verschlagen werden. Für Anfänger empfiehlt es sich, auf größere Räder, am besten luftgefüllt, zu achten.
  • Tragen einer Schutzausrüstung wie beim Inlineskaten ist nicht umsetzbar, jedoch sollten langärmlige Oberbekleidung und lange Hosen die Mindestausrüstung sein.
  • Für Kinder unter 8 Jahren wird der Scooter von uns nicht empfohlen.
  • Scooter dürfen auf Gehwegen und Gehsteigen benützt werden (keine Gefährdung der Fußgänger!), ebenso in Wohn- und Spielstraßen und Fußgängerzonen. Verboten sind Fahrbahn und Radwege.

Inline-Skating

© astrosystem - Fotolia.com
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Fakten

Auch wenn der Boom dieser Trendsportart schon vorbei ist und der Verkauf stagniert, so sind nichtsdestotrotz sehr viele Kinder in der schönen Jahreszeit mit ihren Inlineskates unterwegs. Da sich für diese Betätigung nur feste Untergründe eignen, sind die Stürze auf Asphalt auch das häufigste Unfallereignis. Zwei von drei Kindern verletzen sich auf Gehwegen und Straßen, ein Viertel auf Parkanlagen und Spielplätzen.

Vor allem das Stehenbleiben bzw. Bremsen stellt Inlineskater immer wieder vor Probleme. Somit sind Kollisionen oft nicht vermeidbar. Die Folge sind Stürze und Verletzungen. Die häufigsten Unfallursachen sind in 61% der Fälle der Sturz, hervorgerufen durch Unebenheiten und in 24% der Sturz beim Bremsen oder Ausweichen. Die häufigsten Verletzungen sind in zwei Drittel der Fälle Frakturen. Durch das Wegkippen nach hinten erfolgt ein ungebremster Sturz auf den Hinterkopf: 17% der verunfallten Kinder erleiden dadurch eine Schädel-Hirn-Verletzung.

Tipps

Eine Schutzausrüstung für das Inline-Skaten besteht aus:

  • Helm
  • Handgelenksstützen
  • Ellbogenschützer
  • Knieschützer

Wichtig für das sichere Bewegen mit Inlineskatern ist auf jeden Fall ein Kurs, bei dem man das richtige Bremsen und Stürzen lernt.

Eislaufen

© tinadefortunata - Fotolia.com
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Fakten

Verletzungen beim Eislaufsport zeichnen sich durch zwei Charakteristika aus:

  • Die Hälfte aller Verletzungen tritt im Bereich der oberen Extremitäten auf, dabei kommt es doppelt so häufig zu Frakturen wie zu Verstauchungen. Vor allem ist die distale Radiusfraktur durch den Sturz auf die abstützende Hand mit über 20% die häufigste Verletzung im Rahmen des Eislaufsports.
  • Es fällt ein relativ hoher Prozentsatz an Kopf- und Gehirnverletzungen auf, bedingt durch den direkten Sitz auf den Kopf. Wenn Kinder nach hinten stürzen, ist ein Abfangen nicht möglich.

Tipps

  • Erlernen des Eislaufens mit Hilfe von Erwachsenen.
  • Beim Erlernen empfiehlt sich das Tragen eines Helms.
  • Der Handgelenksschutz vom Inline-Skaten stützt das Handgelenk.
  • Achtung auf die Eisdicke beim Eislaufen auf Seen.

Skifahren

Fakten

Skiunfälle bei Kindern bewegen sich auf Österreichs Pisten jährlich um die 8.000, wovon etwa 20% österreichische Kinder sind.

Besonders 12- bis 14-jährige Kinder sind eine große Risikogruppe, denn sie machen rund 50% der Gesamtzahl aus. Zu 40% sind Arm- und Beinbrüche die Unfallfolge, wobei jedes fünfte Kind mehr als sechs Wochen medizinische Betreuung benötigt.

Während sich die kleinen Kinder bei den einfachen Grundübungen verletzen, verunglücken die über 10-Jährigen bei schnellen Abfahrten und bei Sprüngen. Wie generell im Unfallgeschehen sind auch beim Skisport zu zwei Drittel Burschen in Unfälle involviert.

Je jünger das Kind, desto eher ist eine knöcherne Verletzung wahrscheinlich. Das durchschnittliche Alter der Tibiafraktur liegt bei 7,5 Jahren, das der Bandverletzungen des Knies bei 9,5 Jahren. Der Helm ist bei Anfängern ab den ersten Fahrten auf der Piste zu empfehlen.

Tipps

  • Körperliche Vorbereitung auf die Wintersaison. 
  • Jährliche Überprüfung der Bindungseinstellung.
  • Aufwärmen nach Lift-/Gondelfahrten.
  • Pausen machen und Kinder nicht überfordern. Vor allem im Skiurlaub auch Alternativen zum Skifahren anbieten.
  • Skihelm tragen.

Weitere Informationen: www.grosse-schuetzen-kleine.at

(Erstellt am 5.9.2004 | Zuletzt bearbeitet am 3.11.2004)