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Diabetes bei Kindern in Österreich: Nicht mehr so stark gestiegen, aber Zahlen immer noch hoch

Zwischen 1966 und 1986 stieg die Quote der Kinder bis unter 15, die jährlich an Diabetes Typ 1 erkrankten, noch um 5,6% Seit 2000 hat sie zwar nicht mehr so stark zugenommen, ist aber immer noch auf einem hohen Niveau geblieben. In den letzten fünf Jahren gab es eine Steigerung um etwa 3% pro Jahr (Diabetes Typ 1 und 2: 3,6%).

Warum dies so ist, können Experten bisher nicht erklären. Eine Theorie geht davon aus, dass die Rotavirus-Impfung einen gewissen schützenden Effekt hat. Denn Zahlen aus den USA legen nahe, dass Kinder, die die Rotavirus-Impfung erhalten haben, weniger häufig an Diabetes Typ 1 erkranken. Ein weiterer Erklärungsversuch ist die „Accelerator-Hypothese“. Sie besagt, dass bei Kindern mit bestimmten Veranlagungen das Gewicht bzw. Übergewicht in der frühen Kindheit Auslöser für die Entwicklung von Diabetes Typ 1 ist. Doch diese These kann nicht plausibel darlegen, warum bei anhaltend hohen Zahlen von Übergewicht bei Heranwachsenden die Zuwachszahlen von Kindern mit Diabetes-Typ 1 nicht mehr so stark ansteigen.

Die Häufigkeit von Jugendlichen mit Diabetes Typ 2, sogenanntem Altersdiabetes, steigt bisher in Österreich noch nicht, wie z.B. in anderen Ländern, in denen sehr viele Heranwachsende unter Übergewicht leiden.

Warnzeichen für Diabetes sind gesteigerter Durst, häufiger Harndrang, Gewichtsverlust und Leistungsabfall. Wichtig ist es, dass die Krankheit rasch erkannt und behandelt wird, um Zuckerentgleisungen oder eine lebensgefährliche Ketoazidose aufgrund eines lang anhaltendem Insulinmangels verhindern zu können.

Jährlich erhalten rund 250 bis 300 Kinder und Jugendliche in Österreich bis zu 15 Jahren die Diagnose Diabetes. Ein Großteil davon (über 90%) ist von Diabetes Typ 1 betroffen.

Quelle: Österreichische Ärztezeitung, Monatsschrift Kinderheilkunde, Kompendium pädiatrische Diabetologie