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Laktationsberatung und stillfreundliches Krankenhaus

Was ist eine Laktations-Beraterin und was zeichnet ein stillfreundliches Krankenhaus aus?

Glücklicherweise hat die Stillfreundlichkeit in den letzten Jahren sehr zugenommen. Das Wissen ums Stillen ist hingegen rückläufig, was sich aus dem Trend zur Kleinfamilie ergibt. Heute entfallen auf jede Frau im gebärfähigen Alter durchschnittlich 1,3 Kinder. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer recht aufwendigen Ausbildung zur Laktations-Beraterin, um die Laktation (Milchbildung) und das Stillen professionell zu lehren. Gleichzeitig erwarben immer mehr Krankenhäuser in Österreich die Auszeichnung "stillfreundliches Krankenhaus". Hier wird nach den Regeln der Weltgesundheitsorganisation WHO und der UNICEF gestillt, d.h., jeder Frau, die es will, soll es auch ermöglicht werden, ihr eigenes Kind zu stillen. Wir sehen darin eine Hilfe und eine Unterstützung der Mütter - selbstverständlich frei von jeglichem moralischen Zwang. Stressfreies Stillen ist das Ziel. Die Muttermilch bedeutet ja nicht nur Nahrung, sondern auch Stärkung des Immunsystems und Schutz des kindlichen Darmes. Ist Stillen jedoch nicht möglich, werden in den ersten sechs Monaten ausschließlich Erstlingsmilchen empfohlen (in der Regel mit "Pre"- gekennzeichnet). Das Zufüttern eines Löffelbreies ist frühestens im 6. Monat sinnvoll. Andere Zusätze oder Folgemilchen sind daher nicht notwendig.

Prim.Dr.Olaf Arne Jürgenssen
Vorstand der Kinderabteilung am Krankenhaus in Wiener Neustadt