In vielen Entwicklungsländern ist die Diphtherie, eine hochansteckende lebensgefährliche bakterielle Infektionskrankheit, noch weit verbreitet. Seit Einführung der Impfung tritt Diphtherie in den Industrienationen nur noch selten auf. Neben der Rachendiphtherie mit starken Hals-Rachen-Beschwerden ist insbesondere bei Säuglingen auch die blutige Nasendiphtherie bekannt. Die Haut- oder Wunddiphtherie kommt vorwiegend in tropischen Ländern vor.
Von Januar 2022 bis zum 11. August 2023 wurden in der EU/im EWR über das Europäische Überwachungssystem (TESSy) 281 bestätigte Diphtheriefälle (2022: 224 Fälle, 2023: 57 Fälle) und vier Todesfälle gemeldet. Zwischen 2017 und 2021 wurden durchschnittlich nur 55 Fällen pro Jahr registriert.
Diphtherie ist in Österreich meldepflichtig. 2022 wurden 73 Diphtheriefälle mit einem Todesfall in Österreich gemeldet. Im ersten Quartal 2023 (Stand: 21.04.2023) wurden 2 Fälle dokumentiert. Über ein Drittel der Erwachsenen (36%) haben keinen Diphtherieschutz.
Impfungen gegen Diphtherie sind für Kinder kostenfrei. Sie werden im Rahmen einer dreimaligen Sechsfachimpfung (Diphtherie, Wundstarrkrampf [Tetanus], Keuchhusten [Pertussis], Kinderlähmung [Poliomyelitis], Hepatitis B, Haemophilus influenzae B [HiB]) und einer einmaligen Vierfachimpfung (Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung) verabreicht.
Grundimmunisierung im 1. Lebensjahr (im Rahmen der Sechsfachimpfung), 1. Dosis im 3. Lebensmonat empfohlen, 2. Dosis nach 2 Monaten, 3. Dosis 6 Monate nach der 2. Dosis.
Zeitablauf: 3., 5. u. 11.-12. Lebensmonat, 7.-9. Lebensjahr, Auffrischung alle 10 Jahre
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