Humane Papillomviren (HPV) sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren der Welt. Mehr als 120 Virustypen sind bekannt, etwa 40 davon befallen die Geschlechtsorgane. Dort bilden einige von diesen 40 Virentypen u.a. gutartige Feigwarzen, andere Typen lösen Gebärmutterhalskrebs aus. Fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs und etwa die Hälfte der Krebsarten an anderen sexuell aktiven Schleimhäuten (Scheide, Vulva, Penis, Darmausgang und Mund-Rachen-Raum) werden durch HPV verursacht.
Gebärmutterhalskrebs ist in der Europäischen Union nach Brustkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Jedes Jahr gibt es in der EU rund 33.500 Fälle von Gebärmutterhalskrebs und 15.000 Todesfälle. In Österreich gibt es jährlich etwa 400 neue Diagnosen von Gebärmutterhalskrebs und 130-180 Todesfälle dadurch. Die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs ist eine anhaltende Infektion des Genitaltrakts durch bestimmte Typen von Humanen Papillomaviren (HPV).
Im Jahr 2023 wurden in Österreich 1.315 bösartige Neubildungen des Kopf- und Halsbereichs (Tumore der Lippe, der Mundhöhle und des Pharynx) neu diagnostiziert. Fast zwei Drittel der Fälle traten bei Männern auf. Bei 427 Frauen wurde 2023 Gebärmutterhalskrebs festgestellt.
Die Grundimmunisierung besteht aus einer zweimaligen Impfung. Mit der ersten Impfung sollte bei Mädchen und Buben der 4. Schulklasse (z.B. im Rahmen von Schulimpfungen) begonnen werden. Sie ist bis zum vollendeten 30. Lebensjahr empfohlen und bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenfrei - befristet bis zum 31. Dezember 2025 ist die Impfung sogar bis zum 30. Geburtstag kostenlos (Zweitimpfung bis zum 30.06.2026).
In jungen Jahren ist der Impfstoff besonders immunogen (baut eine starke Abwehr auf). Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Impfserie vor dem ersten sexuellen Kontakten zu komplettieren.
Impfschema: 2 Dosen (Abstand mind. 6 Monate)
Auskunft: Beratungs- und Impfstellen der Bundesländer.
Zeitablauf: ab vollendeten 9. Lebensjahr 1. Impfung, 2. Impfung 6-12 Monate später
Quellen:
Weitere Informationen in der Broschüre "HPV-Impfung gegen Krebs" von der Österreichischen Krebshilfe