Meningokokken kommen weltweit vor. Meningokokken gehören zu den häufigsten Auslösern einer bakteriellen Meningitis. Insbesondere Kinder im ersten Lebensjahr und Jugendliche sind davon betroffen. Die Bakterien lassen sich in 12 Untergruppen (Serogruppen) unterteilen. In Österreich überwiegen Meningokokken der Gruppe B (bis 74%) und der Gruppe C (bis 30%) als Krankheitsauslöser. Es sind nur Einzelfälle von Infektionen mit der Gruppe Y und W135 bekannt, in Afrika und im Nahen Osten sind Meningokokken A und W135 jedoch stark verbreitet.
Meningokokken können innerhalb von Stunden zu schweren Erkrankungen (Hirnhautentzündung und Blutvergiftung oder beides zusammen) führen, die Schäden hinterlassen können, wie Entwicklungsstörungen, neurologische Störungen, chronische Schmerzen, großflächige Narbenbildung oder amputierte Gliedmaßen, oder sogar tödlich enden.
Im Jahr 2017 wurden in 30 EU/EWR-Mitgliedstaaten 3.221 bestätigte Fälle invasiver Meningokokken-Erkrankungen (IMD) gemeldet, darunter 282 Todesfälle. Über die Hälfte der Fälle (58%) traten in diesem Jahr in Frankreich, Deutschland, Spanien und in Großbritannien auf. Die altersspezifischen Erkrankungsraten waren bei Säuglingen am höchsten, gefolgt von den 1–4-Jährigen und den 15–24-Jährigen. Die Serogruppe B verursachte insgesamt 51% der Fälle.
Experten beobachten in den letzten Jahren einen Anstieg der invasiven Erkrankungen durch die Serogruppe W. So wurde zwischen 2013 und 2017 ein dreifacher Anstieg beobachtet, hauptsächlich bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 50 Jahren.
2018 gab es in Österreich 30 Meningokokken-Erkrankungen (davon 15 Fälle mit Meningokokken B). 2019 wurden 24 Meningokokken-Erkrankungen gemeldet.
Der Impfpan empfiehlt für Kinder sowohl gegen Meningokokken B als auch gegen Meningokokken C bzw. A, C, W135, Y Impfungen (Details siehe bei den jeweiligen Gruppen).