Meningokokken kommen weltweit vor. Meningokokken gehören zu den häufigsten Auslösern einer bakteriellen Meningitis. Insbesondere Kinder im ersten Lebensjahr und Jugendliche sind davon betroffen. Die Bakterien lassen sich in 12 Untergruppen (Serogruppen) unterteilen. In Österreich überwiegen Meningokokken der Gruppe B (33 bis 78%) und der Gruppe C (10 bis 38%) als Krankheitsauslöser. Es sind nur Einzelfälle von Infektionen mit der Gruppe A, Y und W135 bekannt, in Afrika und im Nahen Osten sind Meningokokken A und W135 jedoch stark verbreitet.
Meningokokken können innerhalb von Stunden zu schweren Erkrankungen (Hirnhautentzündung und Blutvergiftung oder beides zusammen) führen, die Schäden hinterlassen können, wie Entwicklungsstörungen, neurologische Störungen, chronische Schmerzen, großflächige Narbenbildung oder amputierte Gliedmaßen, oder sogar tödlich enden.
Im Jahr 2018 wurden 3.233 bestätigte Fälle von invasiven Meningokokkenerkrankungen (IMD), darunter 324 Todesfälle, in 30 Mitgliedstaaten der Europäischen Union/des Europäischen Wirtschaftsraums (EU/EWR) gemeldet. Altersspezifische Raten waren bei Säuglingen am höchsten, gefolgt von 1-4-Jährigen. Die Serogruppe B verursachte insgesamt 51% der Fälle.
Experten beobachten in den letzten Jahren einen Anstieg der invasiven Erkrankungen durch die Serogruppe W (18% der Fälle).
Zwischen 2015 und 2019 traten in Österreich jährlich 20-40 Meningokokkenfälle auf. 2020 wurden in Österreich 8 Fälle registriert, 2021 2 Fälle und 2022 7 Fälle.
Der Impfplan empfiehlt für Kinder sowohl gegen Meningokokken B als auch gegen Meningokokken A, C, W135, Y Impfungen (Details siehe bei den jeweiligen Gruppen).