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Rotavirus-Brechdurchfall

© dalaprod - Fotolia.com
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Rotaviren sind die häufigsten Erreger von Brechdurchfall bei Säuglingen und Kleinkindern. Eine Infektion ist von heftigem Erbrechen, Durchfall und oft auch Fieber sowie eventuell Ohrenschmerzen begleitet. Die Viren werden fäkal-oral übertragen (kleinste Spuren von Kot gelangen in den Mund), selten durch Tröpfcheninfektion. Besonders gefährlich ist der Flüssigkeitsverlust für kleine Kinder. Er kann ohne ausreichende Behandlung oder bei ungünstigen Umständen zum Tod führen.

Vor Einführung des Impfstoffes in Österreich mussten jährlich etwa 2.900 bis 4.400 Kinder aufgrund einer Rotavirus-Infektion ins Spital eingewiesen werden. Seit Einführung des Impfstoffs gingen die Einweisungen von Kindern aufgrund von Rotavirusinfektionen um 90% zurück.

2020 gab es 203 Erkrankungsfälle und einen Todesfall, 2021 wurden 149 Rotavirus-Fälle gemeldet und 2022 526 Fälle. In den beiden ersten Quartalen des Jahres 2023 verzeichnete das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bereits 380 Fälle.

Säuglinge sollen je nach verwendetem Impfstoff eine zwei- oder dreimalige Impfung erhalten. Der Impfstoff ist für Kinder ab der vollendeten 6. Lebenswoche zugelassen. Die Impfserie sollte - in Abhängigkeit vom Impfstoff - bis zur vollendeten 24. (bei 2 Dosen) bzw. vollendeten 32. Lebenswoche (bei 3 Dosen) abgeschlossen sein. Um die Impftermine gering zu halten, können die Schluckimpfungen zusammen mit anderen für diese Altersgruppe empfohlenen Impfungen gegeben werden.

Frühgeborene sind durch Rotavirus-Infektionen besonders gefährdet, deshalb sollten sie frühzeitig  (ab 6 Wochen nach der Geburt) ggf. auch noch in der Geburtsklinik geimpft werden.

Die Impfungen sind kostenfrei.

Zeitablauf: ehestmöglich ab vollendeten 6. Lebenswoche erste Impfung, vier Wochen später 2. Impfung (evtl. 3. Impfung – je nach Impfstoff, diese auch vier Wochen nach der 2. Dosis)

Quellen: