Sind hohe Ozonwerte für Kinder mit Asthma besonders belastend?
Üblicherweise kommt es bei Beginn der warmen Jahreszeit, bedingt durch die steigende Sonneneinstrahlung, zu einem Anstieg der Ozonbelastung in der Außenluft. Dies ist weniger in der Stadt als vielmehr in Grünanlagen in den Randgebieten größerer Städte zu erwarten. Die erhöhte Belastung hält dann - je nach Wetterlage - üblicherweise einige Tage oder auch Wochen an. Die bei uns vorkommenden maximalen Konzentrationen liegen knapp unter- oder oberhalb der sogenannten "Vorwarnstufe". Damit ist eine Belastung erreicht, die bei sehr empfindlichen Personen Reizungen der Schleimhäute erzeugen können. Dies äußert sich in tränender oder juckender Nase oder geröteter Augenbindehaut. Kinder mit Asthma reagieren hier in seltenen Fällen etwas stärker, sodass es vor allem bei starker körperlicher Anstrengung auch zu Husten oder Kurzatmigkeit kommen kann. Auch kann die Reaktion auf eine Belastung mit Pollen, sofern das Kind dagegen allergisch ist, stärker ausfallen. Ich würde daher raten, dass das Kind eine anstrengende Tätigkeit (wie z.B. Fußballspielen oder Leichtathletik) in den Mittagsstunden unterlässt. Ein Aufenthalt im Freien ist jedoch völlig unbedenklich! Eine schwerere Gesundheitsbeeinträchtigung kann bei der jetzigen Ozonbelastung sicherlich ausgeschlossen werden. Bei Kindern ohne eine Erkrankung der Atemwege sind keinerlei Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
ao.Univ.-Prof.Dr.Thomas Frischer
Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien
