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Bakterielle Erkrankung/Antibiotika-Behandlung

Kann ein plötzlicher Abbruch einer Antibiotika-Therapie zur Resistenz gegen Antibiotika führen?

Antibiotika-Therapien werden je nach bakterieller Krankheit unterschiedlich lang verordnet: z.B. bei einer unkomplizierten Blasenentzündung der Frau 1 Tag, als Meningokokken-Vorbeugung 2 Tage, bei bakteriellen Infekten der oberen Luftwege ca. 7 Tage. War die Krankheit nicht durch Bakterien verursacht, kann eine antibiotische Therapie ohne Risiko für das Kind beendet werden. Die Gefahr einer Resistenz, d.h. dass Bakterien auf Antibiotika unempfindlich werden, besteht vor allem bei zu niedriger Dosierung und zu langer Therapiedauer. Auch zu großzügige, nicht medizinsch begründbare Antibiotika-Therapien können zur Veränderung der Empfindlichkeit der Bakterien führen. Nicht der Organismus, sondern die Bakterien werden unempfindlich gegen Antibiotika. Resistente Bakterien können von Mensch zu Mensch übertragen werden und zu Krankheiten - auch bei nicht antibiotisch vorbehandelten Kindern - führen. Durch die große Zahl von Antibiotika gibt es jedoch meist Alternativen, wenn ein Antibiotikum gegen ein Bakterium unwirksam geworden ist.

Univ.-Prof. Dr. Hans M. Grubbauer
FA für Kinder- und Jugendheilkune