Deuten wiederholte Erkrankungen an obstruktiver Bronchitis auf Asthma hin?
Asthma bronchiale kann tatsächlich mit rezidivierenden obstruktiven Bronchitiden (wiederholt auftretenden Entzündungen der Bronchien) im Säuglings- und Kleinkindesalter beginnen. Allerdings ist festzustellen, dass nicht jedes Kind mit dieser Krankengeschichte auch tatsächlich ein Asthma entwickelt. Laut Statistik werden zwei von drei Kindern mit rezidivierender obstruktiver Bronchitis wieder gesund, jedes dritte Kind wird zum Asthma-Patienten. Zu welcher Gruppe das Kind jeweils gehört, kann zur Zeit nur durch weitere Beobachtung des Verlaufes geklärt werden. Sollten zusätzliche Zeichen einer Allergie (z.B. Ekzem) auftreten, wird die Entstehung eines Asthma bronchiale wahrscheinlicher. Neben der weiteren sorgfältigen ärztlichen Beobachtung des Kindes sind in dieser kritischen Phase andere Einflüsse, welche die Lunge schädigen oder die Entstehung einer Allergie begünstigen, unbedingt zu vermeiden. Man muss daher sorgfältig darauf achten, dass in Gegenwart des Kindes und in der Wohnung nicht geraucht wird. Man soll auch keine Haustiere in die Wohnung nehmen, gegen die man leicht eine Allergie entwickelt (z.B. Katze). Auch Staubbelastungen sollte man möglichst vermeiden. Treten im Alter von drei bis vier Jahren keine weiteren obstruktiven Bronchitiden bei derartigen Virusinfektionen auf, ist die Entwicklung eines Asthmas eher unwahrscheinlich geworden.
Univ.-Prof. Dr. Maximilian Zach
Leiter der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Pulmonologie/Allergologie der Univ.-Kinderklinik Graz