Kürzlich hörte ich von einer Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Was versteht man darunter?
Die „Hand-Fuß-Mund-Krankheit" bezeichnet eine Kinderkrankheit, die durch Viren verursacht wird. Die Übertragung erfolgt sowohl durch Tröpfchen als auch durch Schmierinfektion. Die Krankheit tritt gehäuft in den Sommer- und Herbstmonaten auf.
Die Erkrankung beginnt nach einer kurzen Inkubationszeit von 1 bis 5 Tagen mit allgemeinen Krankheitszeichen wie Schwindel, Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit und Halsschmerzen, kann aber auch sehr symptomarm verlaufen. Später sieht man an den Händen und Füßen rötliche Flecken, kleine Knötchen oder Bläschen, die auch an der Mundschleimhaut auftreten können. Dort sieht man kleine, schmerzhafte Geschwüre (Aphten).
Bei älteren Kindern sind die Symptome meist nur schwach ausgeprägt, die Krankheit kann sogar unbemerkt verlaufen. Nach acht bis zwölf Tagen ist sie vorbei. Sehr seltene Komplikationen wären Herzmuskel-, Lungen- oder Hirnhautentzündung.
Als Therapie empfehle ich ein schmerzstillendes Gel für die Bläschen im Mund, auch verschiedene Mittel auf pflanzlicher Basis (Kamille, Melisse, Thymian) können helfen. Es sollte darauf geachtet werden, dass betroffene Kinder trotz der schmerzhaften Bläschen im Mund genügend trinken.
Wichtig ist auch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen mit häufigem Händewaschen während und nach der Erkrankung.
Gegen das Virus selbst gibt es kein wirksames Medikament und auch keine Impfung.
Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen" publiziert.
Dr. Peter Voitl
FA für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien
Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde