Kinderaerzte-im-Netz.at

Ihre Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Meningokokkeninfektion

© Ermolaev Alexandr - Fotolia.com
© Ermolaev Alexandr - Fotolia.com

Stimmt es, dass neben Kleinkindern auch Jugendliche besonders für eine Meningokokken-Infektion anfällig sind? 

Neben Kleinkindern stellen gerade Jugendliche eine besondere Risikogruppe dar. In diesem Alter treten Meningokokken-Infektionen gehäuft auf und verlaufen akut. Die Bakterien werden durch Tröpfchen-Infektion übertragen, weshalb gerade bei Jugendlichen, die in Gruppenunterkünften (z.B. Kasernen) wohnen, eine hohe Ansteckungsgefahr besteht. Meningokokken-Infektionen können grundsätzlich zwei Verlaufsformen nehmen: als Meningokokken-Sepsis (Blutvergiftung) und/oder Meningokokken-Meningitis (Hirnhautentzündung). Erste Anzeichen einer Sepsis sind Fieber, Bewusstseinsstörungen und Hautblutungen (punktförmiger „Ausschlag"). Als Symptome für eine Hirnhautentzündung gelten: Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, Nackensteifigkeit und Krampfanfälle. Bei derartigen Anzeichen gilt es, so rasch wie möglich die nächste Klinik aufzusuchen. Wird die Erkrankung zu spät erkannt, kann es zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen (z.B. psychomotorischen Entwicklungsstörungen, neurologischen Langzeitschäden, Epilepsie, Taubheit) kommen. Um das von vornherein zu vermeiden, ist eine Schutzimpfung dringendst anzuraten. Für nähere Informationen steht der Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde gerne zur Verfügung.

Meningokokken sind kugelförmige Bakterien die lebensgefährliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündung und Bluvergiftung bewirken können. Meningokken leben im Nasen-Rachenraum. Die Übertragung erfolgt ähnlich wie beim Schnupfenvirus durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen oder durch enge Kontakte wie Küssen. Kleinkinder und Jugendliche sind besonders betroffen.

Wie erkenne ich die Erkrankung? 

Nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen beginnt die Erkrankung mit uncharakteristischen grippeähnlichen Allgemeinerscheinungen: hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen. Beim Säugling können Erbrechen, schrilles Schreien die ersten Alarmzeichen sein. Die Kopfschmerzen und das Fieber nehmen zu. Der Kopf kann nicht mehr frei vor und zurück bewegt werden (Nackensteifigkeit). Benommenheit, Verwirrtheit und zunehmende Bewusstseinstrübung treten auf. Lichtempfindlichkeit und punktförmige Hautblutungen sind zusätzliche Symptome. Bei Auftreten verdächtiger Symptome sollten Sie unverzüglich ihren Arzt bzw ein Krankenhaus aufsuchen. 

Kann ich mich durch eine Impfung schützen? 

siehe Meningokokken-Impfung

Meningokokken werden in verschiedene Serogruppen aufgeteilt. Die Serogruppen B und C kommen in Europa am häufigsten vor. Einige Länder sind besonders von Meningkokken-C-Erkrankungen betroffen. Dazu gehören England, Wales, Irland, Schottland, Nordirland, Island, Spanien die Schweiz, Tschechien und die Slowakei. Weltweit sind vor allem die USA betroffen. Bei längeren Reisen in diese Länder ist es empfehlenswert, sich als Schutz vor möglichen Meningokokken-Erkrankungen durch eine Impfung zu schützen.

Prim.Univ.-Prof.Dr.Ingomar Mutz
Leiter der Abteilung Kinder und Jugendliche am LKH Leoben