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RSV-Infektion

RSV-Infektion - Infektiöses Virus kann Frühgeborenen schaden

Mit Herbstbeginn startet auch die Saison für Infektionen mit dem sogenannten Respiratory Syncytial Virus.(RSV) Eine RSV Infektion gilt bei allen Altersgruppen als häufige Ursache für eine Erkrankung der Atemwege. Bei Erwachsenen und Kindern jenseits des dritten Lebensjahres verläuft die Infektion weitgehend komplikationslos. Gefährlich wird sie allerdings, wenn eine Fühgeburt davon betroffen ist. Erst am Ende der Schwangerschaft (ab der 35 SSW) werden dem Fötus von der Mutter Antikörper gegen diese RSV infektion übertragen. Frühgeborene besitzen demnach von Geburt an geringere Antikörperkonzentrationen im Blut und sind gegen eine RSV infektion nur unzureichend geschützt. Ein zusätzliches Risiko besteht, wenn ein Frühgeborenes während der RSV Saison (November bis Ende März) aus dem Spital entlassen wird. Dies gilt insbesonders für Frühgeborene unter 1500g Geburtsgewicht, Frühgeborene mit chronischen Lungenerkrankungen oder neurologischen Komplikationen oder für Säuglinge mit angeboren Herzfehlern. Über die Therapie einer RSV-Infektion besteht weder in Österreich noch in anderen Ländern ein Konsensus, sie bleibt in erster Linie symptomenbezogen und dadurch schwierig. Die Prophylaxe beschränkt sich bisher auf die Einhaltung allgemeiner Hygienemaßmahmen, Vermeidung von Risikofaktoren wie Passivrauchen, Vermeidung von früher Unterbringung in Tageheimstätten sowie des Aufenthaltes von Frühgeborenen im selben Zimmer mit (erkrankten) Geschwistern.

Durch die Möglichkeit der passiven Immunisierung mit dem monoklonalen Antikörperpräparat Palivizumab, Handelname Synagis, das heißt der Verabreichung der fehlenden Antikörper gegen die RSV infektion, wird dem Kind der Schutz gewährt, den es normalerweise gegen Ende der Schwangerschaft von der Mutter bekäme. Die ensprechende Verabreichung beginnt üblicherweise bereits auf der Neugeborenstation im KH und wird in der Praxis des FA für Kinder und Jugenheilkunde einmal im Monat während der RSV Saision durchgeführt. Es besteht keine Gefahr von Wechselwirkungen mit Kinderimpfungen. Ist ihr Frühgeborenes gefährdet? Zur näheren Information wenden Sie sich an Ihren Kinder- und Jugendarzt oder die Neugeborenstation Ihres Kinderspitals.