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Schlangenbiss

Schwarze Kreuzotter, lat.: Vipea berus (© bennytrapp - Fotolia.com)
Schwarze Kreuzotter, lat.: Vipea berus (© bennytrapp - Fotolia.com)

Muss man sich in Österreich vor Schlangen schützen? Wie hilft man bei einem Schlangenbiss? 

Schlangenbisse und daraus folgende Vergiftungen sind selten, kommen aber in der warmen Jahreszeit (Frühjahr bis Herbst) auch in Österreich immer wieder vor. In unseren Breitengraden findet man Schlangen (z.B. Kreuzotter oder Hornviper) überall, sogar bis in Höhen von 3.000 Metern. Eine lange Hose und geschlossene, feste Schuhe gehören zur Basis-Wanderausrüstung, sie bieten einen Grundschutz vor Schlangenbissen. Normalerweise flüchtet eine Schlange – gewarnt durch die Vibrationen des Bodens – wenn man sich ihr nähert. Überrascht man eine Schlange allerdings, wird sie sich aus einer natürlichen Reaktion heraus wehren, und es kann passieren, dass sie zubeißt. Diese Bisse müssen nicht zwangsläufig zu einer Vergiftung führen, da die Schlange zur Abwehr weniger Gift abgibt als zum Töten eines Beutetieres. Sollte es zu einem Biss kommen, dann gilt es, vor allem Ruhe zu bewahren; nervöse Hektik kann zur schnelleren Verbreitung des Gifts im Körper beitragen. Man sollte die Bissstelle verbinden und den betroffenen Körperteil ruhig stellen (Arm in eine Schlinge legen, Bein schienen). Der Gebissene muss so rasch wie möglich ins Krankenhaus gebracht werden, wo weitere Schritte eingeleitet werden (wenn nötig: Gegengift-Behandlung). Auf keinen Fall darf man den betroffenen Körperteil abbinden, einschneiden oder den Biss aussaugen. 

Prim. Dr. Karl Pallasmann
FA für Kinder- und Jugendheilkunde