Ablenkung hilft gegen Angst vor Spritzen

Spritzen lösen bei vielen Kindern Angst aus und sind mit Tränen und Wutanfällen verbunden. Kinder- und Jugendärzte können Eltern Tipps geben, wie sie ihr Kind beruhigen können, welche Ablenkungstechniken helfen und was ihr Kind trösten kann, wenn es eine Spritze erhalten soll.

© Dmitry Lobanov - Fotolia.com

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"Erwachsene sollten bedenken, dass sie oft mit beeinflussen, wie Kinder reagieren", erklärte Donna Trentel, Direktorin des Family and Volunteer Service am Nationwide Children’s Hospital (großes amerikanisches Kinderkrankenhaus in Columbus, Ohio) in einer Pressemeldung der Klinik. "Kinder jeden Alters achten auf die Signale von Erwachsenen, wie Anzeichen von Stress oder auf die Wortwahl."
Für jedes Alter andere Beruhigungstechniken
Babys lassen sich beispielsweise beruhigen, wenn sie einen Schnuller erhalten oder gestillt werden. Nach den Erfahrungen des Nationwide Children’s Hospital reagieren Kleinkinder und Erstklässler (2 bis 6 Jahre alt) gut auf Ablenkungsmanöver wie Videos, Musik, Gesang. Die Möglichkeit, mit zu bestimmen, kann ihnen ebenso das Gefühl der Kontrolle geben, wenn sie z.B. wählen dürfen, ob sie die Spritze sehen oder nicht, welcher Arm geimpft wird oder wenn sie das Pflaster halten dürfen. Älteren Kindern (ab 6 Jahren) helfen Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, Lob und Phantasiereisen, wie die Vorstellung und das Beschreiben eines Lieblingsplatzes.

"Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kind ängstlich ist, wenn es eine Spritze bekommen soll", berichtete Dr. Melissa Winterhalter von der Abteilung Ambulatory Pediatrics am Nationwide Children’s Hospital.
Eine Methode, die Dr. Winterhalter und ihr Team anwenden, ist das Anbringen einer Kältepackung mit einer Binde über der Injektionsstelle. Die Binde ist mit einem kleinen Gerät versehen, das ein freundliches Tier darstellt und vibriert. So überlagern die Kälteempfindung und das Vibrieren die Schmerzreaktion. Hilfsmittel wie diese können zusammen mit anderen Ablenkungen dazu beitragen, das Erlebnis „Spritze“ für ein Kind weniger Furcht einflößend werden zu lassen. Auch ein Eisspray, um den Piekser durch die Kälte kaum mehr fühlbar zu machen, kann evtl. helfen.

"Eltern sind der Schlüssel zum Erfolg ", so Dr. Winterhalter. "Wenn es etwas gibt, das Ihrem Kind hilft, lassen Sie es Ihren Kinder- und Jugendarzt wissen, damit er es anwenden kann.“

Quelle: Nationwide Children's Hospital (newswise)