Kinderaerzte-im-Netz.at

Ihre Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Abnehmende Selbstmordraten bei Minderjährigen

Von 2001 bis 2014 haben die Selbstmordraten bei Minderjährigen und bei männlichen Teenagern in Österreich deutlich abgenommen. Dieser Trend war auch in anderen europäischen Ländern aufgrund erfolgreicher Präventionskampagnen zu beobachten.

© imagesetc - Fotolia.com

© imagesetc - Fotolia.com

Dies berichtet eine aktuelle Studie, die in der Wiener klinischen Wochenschrift veröffentlicht wurde. Nur bei den Selbstmordraten der österreichischen Mädchen gab es geringere Veränderungen.

Selbstmord gehört zu den führenden Todesursachen bei Jugendlichen. Etwa 8,5% der Todesfälle bei jungen Menschen (15 bis 29 Jahren) gehen auf Selbsttötung zurück. In Österreich liegen die Selbstmordraten in dieser Altersgruppe nur wenig über dem europäischen Durchschnitt. Jungen bringen sich - statistisch gesehen - mehr als dreimal häufiger als Mädchen selbst um. Erhängen oder der Sprung vor ein Fahrzeug gehören zu häufigen Methoden, die junge Menschen in Österreich wählen. Zwischen April und Mai ereignen sich die meisten Fälle. In Kärnten sind die Selbstmordraten am höchsten.

Bei mehr als 90% der verstorbenen Heranwachsenden konnte eine psychische Erkrankung festgestellt werden. Psychische Probleme verstärken sich in der Pubertät und in Kombination mit anderen Risikofaktoren machen sie Jugendliche besonders empfänglich für Selbstmordgedanken. Frühes Eingreifen kann Schlimmeres verhindern helfen.

Eltern sollten deshalb jede Selbstmorddrohung als ein "alarmierendes Warnzeichen" nehmen und Kontakt mit dem Kinder- und Jugendarzt aufnehmen. Auch Anzeichen einer Depression sollten mit dem Pädiater besprochen werden, um zu klären, welche Maßnahmen ergriffen werden können. Drogenmissbrauch, Prüfungsstress, Liebeskummer, eine zerrüttete Familie, Perspektivlosigkeit und Mobbing können Gründe für Jugendliche sein, um das eigene Leben beenden zu wollen.

Quelle: Wiener klinische Wochenschrift