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Allergen-Immuntherapie erfordert Geduld: Erste Erfolge nach etwa zwei Monaten – dauerhafte Wirksamkeit nach zwei bis drei Jahren

Die Allergen-Immuntherapie (AIT) ist eine etablierte Behandlungsmethode bei zumeist inhalativen Allergien, sie erfordert jedoch Geduld.

Bei lebensbedrohlichen Allergien wie auf Bienen- und/oder Wespengift wird eine Allergen-Immuntherapie besonders nachdrücklich empfohlen.

Bei lebensbedrohlichen Allergien wie auf Bienen- und/oder Wespengift wird eine Allergen-Immuntherapie besonders nachdrücklich empfohlen.

„Zwar zeigen sich erste Erfolge oft in zwei bis drei Monaten, aber um dauerhaft und nachhaltig wirksam zu sein, müssen Eltern mit ihren Kindern den Therapieplan meist zwei bis drei Jahre einhalten“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Zsolt Szépfalusi, Leiter der Atem- und Allergieambulanz an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien sowie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Pneumologie und Allergologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Vor allem der Einsatz von Allergen-Immuntherapien bei Allergien auf Gräser- und Baumpollen, Hausstaubmilben und Insektengiften bei Kindern und Jugendlichen ist mittlerweile gut erprobt. Weniger Studien liegen noch zu Behandlungen bei Schimmelpilz- und Tierhaarallergien bei Kindern vor.
Das Immunsystem des Kindes wird durch eine Allergen-Immuntherapie langsam an das Allergen gewöhnt, das die allergischen Reaktionen auslöst. Studiendaten belegen die Wirksamkeit ab dem 5. Lebensjahr. Bei bedrohlichen Allergien wie bei Insektengiftallergien kann durch geübte Fachärzt*innen auch ein früherer Beginn erfolgen. Bei bestimmten Nahrungsmittelallergien (z.B. Erdnüssen) scheint der Beginn einer AIT in noch früherem Alter sinnvoll zu sein. 

Der Facharzt / die Fachärztin verabreicht regelmäßig steigende Allergendosen in Form einer Spritze (subkutan, SCIT) unter die Haut oder als Lösung/selbstauflösende Tabletten unter die Zunge (SLIT) über 2-3 Jahre. Bei letzterer Methode erfolgt nach anfänglichem Einlernen die Behandlung zuhause unter Eigenkontrolle der Eltern/Kinder/Jugendlichen. „Bei lebensbedrohlichen Allergien wie auf Bienen- und/oder Wespengift wird eine Allergen-Immuntherapie besonders nachdrücklich empfohlen. Aber auch bei Allergien, deren Auslöser sich schwer vermeiden lassen, wie bei Baumpollen, Gräserpollen, Haustaubmilben ist eine Allergen-Immuntherapie zu empfehlen, stellt sie doch die einzige kausale Behandlungsform einer Allergie dar“, so Univ.-Prof. Dr. Szépfalusi, der auch Mitverfasser der S2k-Leitlinie zu Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen ist.

Etwa ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen leiden unter allergischen Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen und die Hälfte ist auf eines oder mehrere Allergene sensibilisiert, was den Ausbruch einer allergischen Erkrankung begünstigt.

Quellen:

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Dies ist eine Pressemeldung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.at. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des ÖGKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.