Durch die Drehung ist die Blutzufuhr gestört bzw. unterbrochen, so dass Gewebe längerfristig absterben und in der Folge die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann. Die gestörte Blutversorgung führt zu starken Schmerzen, der betroffene Hoden schwillt an und rötet sich. In seltenen Fällen können auch beide Hoden unzureichend mit Blut versorgt werden.
Nach spätestens sechs Stunden sterben die spermienbildenden Zellen ab. Sind beide Hoden betroffen, hätte dies die Zeugungsunfähigkeit zur Folge. Erfolgt nach sechs Stunden immer noch keine Behandlung, sterben im weiteren Verlauf auch die hormonproduzierenden Zellen ab. Dann müssen die Hoden abgenommen werden, und der Betroffene benötigt lebenslang eine Hormonbehandlung.
Eine Hodentorsion kann in jedem Alter auftreten, besonders häufig ist sie aber bei Einjährigen und bei Jungen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Kinder, die mit einem Hodenhochstand auf die Welt kamen, haben ein erhöhtes Risiko (bis zu zehnfach). Bei ihnen ist einer oder sind beide Hoden noch nicht vom Bauchraum nach unten in den Hodensack gewandert, als sie auf die Welt kamen.
Quelle: Pädiatrie & Pädiologie