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Bernsteinketten beim Zahnen: Achtung Strangulationsgefahr!

Prim. Ass.Prof DDR. Peter Voitl. MBA, warnt in einem aktuellen Interview in der Fachzeitschrift „Pädiatrie & Pädologie“ davor, Bernsteinketten oder andere Ketten um den Hals von Kindern zu hängen, da dies die Strangulationsgefahr erhöht. Eltern hoffen durch die Bernsteinketten, die Schmerzen des Zahnens zu lindern.

Dass Bernsteinketten die Schmerzen beim Zahnen lindern können, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Aber sie erhöhen die Gefahr, dass Kinder sich damit hängen bleiben und sich strangulieren. Davor warnt Professor Voitl. Wer dennoch nicht darauf verzichten will, sollte leicht zerreißbare Ketten wählen und darauf achten, dass die Perlen sich nicht lösen können, da sie sonst von den Kindern leicht verschluckt werden, rät der Experte. Ein schmerzstillendes Gel ist sicherer, wenn Eltern die Beschwerden des Zahndurchbruchs lindern wollen.

Mit vier bis acht Monaten brechen in der Regel die ersten Zähne im Unterkiefer durch. Bis zum Alter von etwa drei Jahren sind alle Milchzähne da.

Zahnen verursacht kein höheres Fieber

Wenn ein Säugling über 38 Grad Celsius Fieber entwickelt, während die ersten Zähnchen durchbrechen, handelt es sich vermutlich um eine Krankheit und ist nicht eine Folge des Zahnens. Denn Zahnen verursacht höchstens einen leichten Anstieg der Körpertemperatur, aber kein höheres Fieber.

Kariesbakterien: Schnuller nicht ablecken

Kariesbakterien (vor allem Streptococcus mutans) sind nicht von Geburt an im Mund des Kindes. Sie werden meist von Eltern bzw. Familienangehörige auf Kinder übertragen, z.B. durch den Speichel der Eltern zu den Kindern. Um ein Kind nicht oder zumindest nicht so früh mit diesen Bakterien zu infizieren, sollten Eltern und Angehörige mit Karies den Schnuller und Sauger nicht lecken und anschließend dem Kind geben. Auch das Benutzen eines eigenen Löffels zum Vorkosten verhindert eine Übertragung.

Quelle: Pädiatrie & Pädologie, Monatsschrift Kinderheilkunde