Von Ende September 2016 bis Mitte März 2017 wurden in Rumänien über 3.400 Masern-Fälle gemeldet. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind betroffen. Derzeit gibt es in Deutschland, Polen und Italien ebenso Masernausbrüche.
"In Anbetracht der Größe und der geografischen Verteilung des laufenden Masernausbruchs in Rumänien ist die Wahrscheinlichkeit der ‚Ausfuhr‘ von Masern hoch", erklärte der ECDC.
"Vorherige und laufende Masernausbrüche in drei anderen EU-Ländern sind epidemiologisch mit dem aktuellen Ausbruch in Rumänien verknüpft, jedoch sind weitere Untersuchungen erforderlich, um mehr Einblicke in die epidemiologischen Verbindungen zu gewinnen", sagte die ECDC. Der Ausbruch war möglich, weil viele Eltern es versäumt hatten oder sich geweigert hatten, ihre Kinder impfen zu lassen.
Die höchste Inzidenz von Masern-Fällen wurde in Süd-West-Rumänien registriert - vor allem in armen Roma-Gemeinschaften.
Impfalter herabgesetzt, um Krankheit einzudämmen
Rumänien hat das Alter für die erste Impfstoffdosis von den üblichen 12 Monaten auf neun Monate gesenkt und empfiehlt, dass alle Kinder bis zum Alter von neun Jahren ebenso geimpft werden sollten, um den Ausbruch zu begrenzen.
Immunisierung ist der einzige wirksame Schutz gegen eine Infektion mit Masern. Die Durchimpfungsraten für die erste und zweite Impfung müssten bei 95% liegen, um der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge Masern ausrotten zu können. Angesichts der Tatsache, dass viele europäischen Länder von diesem Ziel noch weit entfernt sind, ist das Risiko einer weiteren Ausbreitung von Masern sehr hoch.
In Österreich seit 2017 Impfung ab 9 Monaten empfohlen
In Österreich ist die Masernimpfung kostenlos und sollte im Rahmen einer zweimaligen Dreifachimpfung (MMR) seit 2017 ab dem vollendeten 9. Lebensmonat (statt bisher ab dem vollendeten 10. Lebensmonat) beginnen – idealerweise vor dem Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung. Die zweite Impfung sollte etwa vier Wochen später erfolgen.
Quelle: Romania-Insider, Balkan Insight, ECDC, AP