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Blutschwämmchen: Nur besonders große und solche in bestimmten Regionen erfordern rasche Behandlung

Hämangiome oder Blutschwämmchen sind relativ häufige Geburtsmale, die meist klein sind, mit der Zeit von selbst verschwinden und selten eine Behandlung erfordern. Werden bestimmte Körperfunktionen behindert, können Krankheiten resultieren oder ist es wahrscheinlich, dass sich das Kind später dadurch in seinem Aussehen benachteiligt fühlt, kann eine frühzeitige Therapie erforderlich sein.

© Franziska Krause - Fotolia.com

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Wenn das Blutschwämmchen beispielsweise großflächig ist, die Atemwege zu behindern droht, sich in der Nähe von Augen, Mund, Nase oder im Genitalbereich befindet oder rasch wächst oder auch schmerzt oder blutet und sich infizieren kann, kann evtl. bereits im Alter von vier bis sechs Wochen eine Behandlung sinnvoll sein. Dazu rät eine aktuelle Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „Pediatrics“.
In manchen Fällen kann ein Hämangiom auch mit Gefäßanomalien verbunden sein. Insbesondere im Gesicht können Blutschwämmen zu einem auffälligen Erscheinungsbild führen, aufgrund dessen Kinder Hänseleien erfahren könnten. Im Alter von 1 bis 3 Monaten wachsen die meisten Blutschwämmchen am schnellsten, insbesondere zwischen der 5. und 7. Woche, um dann im Alter von 3 Monaten 80% ihrer endgültigen Größe zu erreichen. Im Alter von 5 Monaten hören sie dann i.d.R. auf zu wachsen.

Risikoreiche, d.h. große oder ungünstig lokalisierte Hämangiome sollten deshalb idealerweise bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Wochen behandelt werden. Das heißt in diesen Fällen sollte frühzeitig ein Experte zurate gezogen werden.

Propranolol, ein bewährter Blutdrucksenker, ist derzeit das Medikament der Wahl für Blutschwämmchen.

Quelle: AAP News, Pediatrics, Monatsschr Kinderheilkd