„Nehmen Sie sich die Zeit, Ihrem Kind zuzuhören, bleiben Sie freundlich und ruhig“, rät Prim.Univ.-Prof.Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) sowie Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche im Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben. Die Nähe der Eltern ist in stressvollen Zeiten für Kinder besonders wichtig. Wenn ein Kind z.B. ins Krankenhaus muss und nicht regelmäßig besucht werden darf, dann sollten Mutter und Vater den Kontakt – soweit wie möglich - auf anderen Wegen regelmäßig aufrechterhalten, z.B. über das Telefon. „Klare altersgerechte Informationen darüber, warum weniger Kontakte sinnvoll sind und was passieren kann, wenn ein Familienmitglied erkrankt, bestärken Kinder in ihrem Verhalten – z.B. Händewaschen und Abstand halten, Verzicht auf den Besuch von Großeltern - und möglichst verhindern, dass sie falschen Gerüchten Glauben schenken“, so Prim.Univ.-Prof.Dr. Kerbl.
Den Tag strukturieren
Sowohl für das Lernen als auch für das Spielen oder „Chillen“ sollten Eltern feste Zeiten einplanen. So können sich Heranwachsende auch über das Geleistete freuen und das Entspannen gelingt besser. Ein strukturierter Tagesablauf mit gemeinsamen Mahlzeiten hilft eine gesunde Ernährung beizubehalten und nicht einfach „nebenbei“ irgendetwas in sich hineinzustopfen.
Kinder erkranken meist weniger schwer
Amerikanische Beobachtungen bestätigten, was Zahlen aus Italien und aus China nahelegen: Kinder erkranken anscheinend seltener schwer an COVID-19 und es gibt nur einzelne Todesfälle. Mit zunehmendem Alter nehmen die Krankenhausaufenthalte und Verluste dagegen bei Erwachsenen zu. „Warum sich Verlauf und Beschwerden bei Kindern von denen bei Erwachsenen unterscheiden, ist noch nicht genau erforscht. In den meisten Fällen tritt Fieber und Husten auf, es können sich auch Halsschmerzen und gelegentlich Schnupfen oder Durchfall entwickeln. Manchmal verläuft die Infektion aber auch ohne jegliche Symptome“, fasst Prim.Univ.-Prof.Dr. Reinhold Kerbl die Ergebnisse von den wenigen bisher vorliegenden Berichten zusammen. Symptomfreie Kinder können aber dennoch ansteckend sein und so zur Verbreitung der Krankheit beitragen. Das Fernhalten von älteren und vorerkrankten Menschen sei daher enorm wichtig und potenziell lebensrettend.
Quellen: WHO, AG Infektiologie der ÖGKJ, Pediatrics, MMWR, AAP News
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