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Diabetes: Geringer Kohlehydratverzehr verbessert möglicherweise Blutzuckerkontrolle

Eine amerikanische Studie, die in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass sich durch eine kohlenhydratarme Ernährung der Blutzucker bei Kindern und Erwachsenen mit Diabestes Typ 1 positiv beeinflussen lasse.

© rkris - Fotolia.com

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Kinder und Erwachsene mit Typ1-Diabetes, die wenig Kohlehydrate verzehren, können demnach ihren Blutzuckerspiegel besonders gut kontrollieren.

Dr. Belinda S. Lennerz vom Boston Children's Hospital und ihre Kollegen befragten Erwachsene mit Typ 1- Diabetes, die den Kohlehydratzufuhr in ihrer Ernährung stark eingeschränkt hatten, und Eltern von Kindern, die ihren Speiseplan entsprechend umgestellt hatten.

Die Befragten waren Teil einer internationalen Social-Media-Gruppe. Der aktuelle HbA1c-Wert, dessen Veränderungen und die tägliche Gesamt-Insulindosis und medizinische Zwischenfälle in Zusammenhang mit der Diabeteserkrankung wurden bei 316 Befragten bewertet, von denen 42% Eltern von Kindern mit Typ1-Diabetes waren. HbA1c ist ein wichtiger Laborwert bei Diabetes. Er erlaubt einen Rückschluss auf die Blutzuckereinstellung der letzten acht bis zwölf Wochen.

Die Forscher erhielten Antworten von 273 Befragten (86%). Das mittlere Alter der Patienten bei der Diagnose ihrer Diabetes-Erkrankung betrug 16 (± 14) Jahre und die Probanden waren durchschnittlich etwa 11 (± 13) Jahre. Die Studien-Teilnehmer hatten durchschnittlich 2,2 (± 3,9) Jahre eine kohlenhydratarme Ernährung eingehalten. Die durchschnittliche tägliche Kohlenhydrataufnahme betrug 36 (± 15 g). Das mittlere HbA1c betrug 5,67 ± 0,66%. Im vergangenen Jahr berichteten nur 2% der Befragten von Diabetes-bedingten Krankenhauseinweisungen, darunter jeweils 1% für Ketoazidose und Hypoglykämie.

"Kinder und Erwachsene, die eine kohlenhydratarme Ernährung einhielten, zeigten eine außergewöhnlich gute Blutzuckerkontrolle und wenige Krankenhauseinweisungen u.Ä.", schrieben die Autoren. "Um diese Ergebnisse verallgemeinern zu können, seien aber noch weitere Studien erforderlich, räumten sie ein.

Quelle: HealthDay, Pediatrics
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