Ein Säugling mit 38 Grad Fieber sollte zum Kinder- und Jugendarzt

Der amerikanische Verband der Kinder- und Jugendärzte (American Academy of Pediatrics, AAP) rät in einer aktuellen Empfehlung, Kinder im Alter bis zu 2 Monaten mit einer Temperatur von 38 °C oder höher dringend zum Kinder- und Jugendarzt zu bringen.

Das Fieber ist ein Hinweis, dass etwas nicht in Ordnung ist. Da Säuglinge sich noch nicht so äußern können und es für Eltern schwer zu erkennen ist, ob etwas Ernsthaftes vorliegt, ist das Urteil des Experten notwendig. In den meisten Fällen sind die Ursachen harmlos. Bei etwa 1 von 10 Babys liegt eine Harnwegsinfektion vor, die behandelt werden muss. Auch eine Lungenentzündung oder ein Magen-Darm-Infekt können das Fieber auslösen. Eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis) ist bei Säuglingen sehr selten möglich. Für die eine Woche bis 3 Wochen alten Säuglinge sei das Meningitis-Risiko (Hirnhautentzündung) etwas höher im Vergleich zu den älteren Säuglingen ab etwa vier Wochen, schreiben die Experten. Die Gefahr, dass sich die Bakterien im Blut übermäßig vermehren (Bakteriämie), sei demnach für die jüngeren, weniger als 25 Tage alten Babys auch etwas größer.

Ist der Allgemeinzustand des Babys beeinträchtigt, nimmt das Kind keine Flüssigkeit oder Nahrung mehr an, leidet es unter Durchfall, Erbrechen, hat einen Hautausschlag oder andere Krankheitszeichen, dann ist dies unabhängig von der Körpertemperatur ein Grund, das Kind vom Kinder- und Jugendarzt untersuchen zu lassen. Auch ein Fieberkrampf sollte ärztlich abgeklärt werden. Wenn das Baby eine Impfung erhalten hat, dann können sich Temperaturen bis zu 38 °C im Verlauf von 48 Stunden entwickeln. Darauf machen die Autoren des in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ erschienen Artikels ebenso aufmerksam. Hier sollten Eltern bei Unsicherheiten ebenso den Kinder- und Jugendarzt konsultieren. Der AAP zufolge tritt bei etwa 40% der Impflinge in diesem Alter innerhalb von 48 Stunden Fieber auf.

Quellen: AAP News, Pediatrics