Wie bei Erwachsenen ist auch bei Kindern ein Schlaganfall ein Notfall. Eine schnelle medizinische Behandlung und anschließende Rehamaßnahmen sind entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden bzw. zu minimieren. Im Allgemeinen erlangen jüngere Menschen wieder mehr Fähigkeiten zurück als ältere Menschen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Schlaganfälle in jedem Alter vorkommen können.
Bei der Mehrzahl der betroffenen Kinder machen sich als erste Anzeichen z.B. eine Halbseitenlähmung, Gesichtslähmung oder plötzlich Sprachstörungen bemerkbar. Auch ungewöhnlich heftige Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen können auf einen Schlaganfall hinweisen. Seh- oder Gleichgewichtsstörungen gehören ebenso zu den möglichen Warnzeichen. Insbesondere bei ganz kleinen Kindern können Krampfanfälle – vor allem auf einer Körperseite - die Folge eines Schlaganfalls sein. Wenn Eltern eines oder mehrerer dieser Symptome bei ihrem Kind beobachten, sollten sie den Notruf tätigen.
Blutgerinnungsstörungen, Gefäßfehlbildungen, Herzfehler und entzündliche Gefäßveränderungen gelten u.a. als Risikofaktoren. Aber oft können Ärzte auch keine Ursachen ermitteln. Blutgerinnsel können sich beispielsweise im Herzen bilden und zum Gehirn wandern. Angeborene Herzprobleme wie fehlgebildete Herzklappen können der Auslöser für solche Gerinnsel sein. Bestimmte vorausgegangene Infektionen, wie z.B. Windpocken oder eine Coronavirusinfektion, können das Schlaganfallrisiko in manchen Fällen ebenso erhöhen. Unfälle bzw. Verletzungen, die größere Blutgefäße schädigen, z.B. wenn ein Kind eine Nackenverletzung hat, können auch zu einem Schlaganfall führen.
Jährlich erleiden etwa 75 Kinder in Österreich einen Schlaganfall. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Die Gründe dafür sind nicht bekannt.
Quellen: American Stroke Association, Pediatrics, Paediatr. Paedolog., J Neurol, Ärzteblatt, Medizinische Universität Wien