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Einfache Wörter, einfache Grammatik, erhobene Stimmlage – „Babysprache“ der Eltern erleichtert Nachwuchs den Spracherwerb

Eltern nehmen in fast allen Sprachen der Welt, ohne darüber nachzudenken, gegenüber ihrem kleinen Kind einen Sprechstil an, der die Aufmerksamkeit des Babys auf sich zieht: einfache Wörter, schlichte Grammatik, eine meist erhobene, insgesamt aber variantenreiche Stimmlage, eine übertriebene Aussprache, langsame Sprechweise, viele Wiederholungen und eine ausgeprägte mimische Begleitung des Gesprochenen.

Diese Art zu reden wirkt auf das Umfeld oft unsinnig, aber gerade das Gegenteil ist der Fall. Eltern fördern dadurch die Sprachentwicklung des Kindes und ermutigen es, auf die Äußerungen der Eltern zu reagieren und damit selbst zu üben. Unsinnige Lautäußerungen bzw. eine Mischung aus albernen Klängen und Phantasiewörtern ist nicht damit gemeint. Stattdessen verstehen Experten darunter eine Sprache mit Struktur und Grammatik, die echte Wörter, verlängerte Vokale und übertriebene Töne beinhaltet. Sie klingt fröhlich und zeigt dem Baby Zuwendung.

Amerikanische Forscher haben nach den Ursachen dafür gesucht. Dass die „Babysprache“ aufgrund ihrer einfacheren Sprachstruktur und der übertriebenen Klänge das Sprechenlernen erleichtert, ist bereits bekannt. Die Experten kommen darüber hinaus nun zu dem Schluss, dass diese auf das kleine Kind ausgerichtete Sprechweise zudem eine soziale Komponente erfüllt und für das Gehirn des Babys ein Anreiz ist, darauf zu reagieren und zu kommunizieren, auch wenn es zunächst nur „Brabbeln“ kann. Eltern sollten möglichst oft Zwiegespräche mit ihrem Baby führen – und dies zu einer Routine werden lassen, die sie in den Alltag einbinden. Denn das sei eine sehr leicht durchzuführende Frühförderung so die Experten. Der Spracherwerb im Säuglingsalter beeinflusst die spätere Sprachentwicklung stark.

Quellen: Proc Natl Acad Sci, University of Washington, ScienceDaily