Erstmalige Frühchenversorgung an der Nabelschnur nach Spontangeburt

Bis vor wenigen Jahren wurde bei einer Frühchen-Geburt das Baby ohne Körperkontakt mit den Eltern sofort in die Intensivstation der Neonatologie zur Stabilisierung und Versorgung gebracht. Seit 2021 können Frühgeborene, die zwischen 26 und 34 Schwangerschaftswochen an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe geboren werden, nach einem Kaiserschnitt mittels einer speziellen Erstversorgungseinheit noch mindestens 6 Minuten an der Nabelschnur, sprich mit der Mutter verbunden bleiben.

Anfang 2024 gelang diese schonende Erstversorgung erstmals in Innsbruck nach einer Spontangeburt.
„Rein medizinisch hat es für den Kreislauf des Babys einen enormen Vorteil, wenn es bis zur Stabilisierung der Vitalwerte über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden bleibt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Ursula Kiechl-Kohlendorfer, Klinikdirektorin der Neonatologie Innsbruck. Auch das Risiko einer Gehirnblutung wird so nachweislich gesenkt.

Aber nicht nur die medizinischen Vorteile sind evident. „Obwohl die Kinder Frühchen sind, können die Eltern in der Zeit der ersten Stabilisierung und Versorgung an der Erstversorgungseinheit bereits den Körperkontakt mit dem Baby aufbauen. Sie können die Füßchen massieren, der Papa kann die Nabelschnur durchschneiden“, so Assoz.Prof. Priv. Doz. Dr. Elke Griesmaier-Falkner, stellvertretende Leiterin der Neonatologie.

Ein emotionaler Mehrwert, der den Stress und die Ängste in den ersten Minuten nach der Geburt zumindest teilweise lindern kann.

Quelle: Pressemitteilung Tirol Kliniken