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Fast ein Viertel der 10- bis 18-Jährigen geben psychische Probleme an

Erste Ergebnisse einer österreichweiten Untersuchung zur psychischen Gesundheit von Teenagern haben ergeben, dass rund 24% der 10- bis 18-Jährigen psychisch nicht gesund sind.

© imagesetc - Fotolia.com

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3.615 Jugendliche aus 261 Schulen, 39 arbeitslose Heranwachsende und 137 Jugendliche aus psychiatrischen Einrichtungen wurden mithilfe eines standardisierten Fragebogens zu ihrer psychischen Gesundheit befragt. Am häufigsten waren Heranwachsende demnach von Angsterkrankungen betroffen (9,52%), gefolgt von neurologischen Entwicklungsstörungen (6,5%) – wie ADHS Aufmerksamkeits- Hyperaktivitätsstörung (4%) und Tic-Störungen (2,2%).

Erfreulich ist, dass sich ein Großteil der Heranwachsenden mit psychischen bzw. psychiatrischen Problemen zur Zeit der Befragung bereits in Behandlung befand (47,5%). Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Behandlungsquote in Österreich sehr gut. Für die USA und andere europäische Länder gehen Studien von einer Behandlungsquote von nur 20 bis 25% aus. Allerdings nutzen – wie in anderen Ländern – Jugendliche mit Essstörungen nach wie vor relativ selten die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten (nur etwa ein Viertel der Betroffenen). Bei den depressiven Jugendlichen war der Prozentsatz der jungen Menschen, die sich einer Therapie unterzogen, mit 36% ebenso relativ gering.

Prof. Dr. Andreas Karwautz warnt in einem Interview mit der „Ärzte Woche“ vor voreiligen Schlüssen. Die Ergebnisse bedeuten nicht, dass ein Viertel der Jugendlichen psychisch schwer krank ist, da auch nur Auffälligkeiten erfasst sind. Und es könne deshalb auch nicht von einer globalen Zunahme psychischer Erkrankungen gesprochen werden. Nur bei einzelnen Erkrankungen können zunehmende Tendenzen beobachtet werden, wie z.B. bei Essstörungen bei Burschen.

Quelle: Ärzte Woche/Springermedizin, European Child & Adolescent Psychiatry