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Fieberkrampf: Ruhe bewahren und Kind nach Anfall seitlich lagern

Ein Fieberkrampf, Fieberanfall oder Infektanfall ist ein Krampfanfall, der hauptsächliche kleine Kinder betrifft, wenn das Fieber auf mindestens 38 Grad Celsius ansteigt. Er kann aber manchmal auch auftreten, wenn es wieder abfällt. Beobachten Eltern zum ersten Mal so einen Anfall, kann er sehr bedrohlich wirken.

© Ermolaev Alexandr - Fotolia.com

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Dennoch sollten sie Ruhe bewahren und den Notruf 144 wählen. Eltern können ihr Kind nach dem Anfall - bis der Arzt kommt - in die stabile Seitenlage bringen, so dass Speichel und gegebenenfalls Erbrochenes aus dem Mund fließen kann und nicht in die Atemwege gelangt. Keinesfalls sollten sie das Kind schütteln.

Etwa 2 bis 5% der Kinder erleben einen Fieberkrampf – typischerweise im Alter zwischen einem halben Jahr und vier Jahren. Für die kleinen Patienten hat ein Fieberkrampf keine gesundheitlichen oder sonstigen Folgen. In manchen Familien treten Fieberkrämpfe gehäuft auf, d.h., es gibt offenbar eine Veranlagung dazu. Vor allem bei virusbedingten Magen-Darm-Infekten oder Infekten der oberen Luftwege, aber auch bei Grippe treten Fieberkrämpfe auf. Sehr selten sind Fieberkrämpfe auch nach der ersten oder zweiten Sechsfachimpfung oder nach der ersten Masern-Mumps-Röteln-Impfung möglich. Meist dauert so Anfall nur Sekunden bis fünf Minuten, in seltenen Fällen kann er auch 15 Minuten anhalten. Kinder verdrehen die Augen, verlieren das Bewusstsein und spannen den ganzen Körper an, beginnen zu zucken oder ihr Körper erschlafft. Die Hautfarbe ist blass und der Bereich um die Lippen kann sich blau färben. Nach ein bis zwei Stunden hat sich ein Kind in der Regel wieder völlig von dem Ereignis erholt. Nur in äußerst seltenen Fällen kann eine ernstere Erkrankung, wie eine Hirnhautentzündung, der Auslöser für den Anfall sein. Deshalb muss ein Kind nach einem Fieberkrampf immer vom Arzt untersucht werden. Wichtige Informationen sind für ihn, wie lange der Anfall gedauert hat und welche Körperteile in welcher Reihenfolge betroffen waren.

Bei zwei von drei Kindern bleibt der Fieberkrampf ein einmaliges Ereignis. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern, z.B. wenn Fieberkrämpfe in der Familie bekannt sind, ein Notfallmedikament mitgeben und dessen Gebrauch erklären. Eine aktuelle Untersuchung weist auch darauf hin, dass Paracetamol zur Fiebersenkung einem wiederholten Infektanfall möglicherweise vorbeugen kann.

Quelle: Pediatrics, Pädiatrie, MedicalXpress