Die Batteriefächer, die Knopfbatterien enthalten sollten fest verschlossen sein (z.B. nur mit einem Schraubenzieher zu öffnen) und sich aus der Reichweite von Kindern befinden. Sonst besteht das Risiko, dass ein kleines Kind unbemerkt eine Batterie „kostet“. Diese Batterien sind in einer Vielzahl von Haushaltsgegenständen enthalten, darunter Fernbedienungen, IT-Geräte und viele Artikel, die für Kinder produziert werden. Lithium-Knopfbatterien mit einem Durchmesser von 20 mm oder mehr stellen das größte Risiko für kleine Kinder dar.
Wenn eine Knopfbatterie ausreichend geladen ist (1,2 V oder mehr), an einer Stelle im Körper (z.B. Speiseröhre) stecken bleibt und an einer feuchten Oberfläche anliegt, fungiert das Gewebe als Verbindung zwischen negativem und positivem Pol und es bildet sich ein Stromfluss. Der PH-Wert an dieser Stelle erhöht sich und löst eine ätzende chemische Reaktion aus. So kann die Batterie schwere Gewebeschäden und sogar Löcher verursachen. Bleibt die Batterie in der Speiseröhre stecken ist dies aufgrund der Nähe zur Luftröhre und zu großen Gefäßen besonders kritisch. Längerfristig können u.a. Schluckbeschwerden oder Verletzungen der Stimmbänder die Folge sein. In jedem Fall gilt das Verschlucken einer Batterie als ein Notfall, bei dem Eltern sofort den Notarzt rufen sollten (144). Insbesondere aus der Speiseröhre sollte die Batterie innerhalb von zwei Stunden entfernt werden. Wenn die Batterie die Speiseröhre und den Magen passieren konnte, besteht noch die Chance, dass sie auf dem natürlichen Wege ausgeschieden wird. Der kleine Patient sollte dennoch überwacht werden. Das Problematische ist, dass Kinder sich oft unbemerkt Zugang zu einer Batterie verschaffen. Warnzeichen für die Einnahme einer Knopfbatterie können z.B. Würgen, Erbrechen – evtl. mit Blut -, Essensverweigerung, unerklärliche Probleme beim Schlucken oder Atmen oder Blutungen aus dem Darm sein.
Die meisten Batterie-Unfälle ereignen sich bei Kindern unter sechs Jahren. Besonders hohe Quoten treten bei den Einjährigen auf, die zugleich das höchste Risiko für Komplikationen haben. Einzelne Untersuchungen weisen darauf hin, dass durch die Coronapandemie, insbesondere während der Schließungen der Gemeinschaftseinrichtungen die Zahlen von jungen Patienten gestiegen ist, die aufgrund der Einnahme eines Fremdkörpers in ärztliche Behandlung mussten.
Quelle: J Pediatr Gastroenterol Nutr., BMJ Paediatrics Open, International Journal of Clinical and Experimental Medicine Research