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Gegen Brechdurchfälle durch Noroviren gibt es keine Impfung

Noroviren sind häufig verantwortlich für Ausbrüche von heftigen Brechdurchfällen in Gemeinschaftseinrichtungen. Für eine Ansteckung reichen schon 10 bis 100 Viruspartikel. Es steht keine Impfung zur Verfügung, nur Hygiene kann das Infektionsrisiko verringern.

Die Übertragung erfolgt durch Kontakt- bzw. Schmierinfektion, kontaminierte feine Lufttröpfchen bzw. Aerosole (z.B. nach dem Erbrechen) von Mensch zu Mensch oder über virenbelastete Flächen, Gegenstände, Nahrungsmittel oder Wasser. Mit Beginn der ersten Beschwerden können Infizierte das Virus weiterverbreiten. Nur gründliches Händewaschen kann das Ansteckungsrisiko etwas verringern – nach jedem Toilettengang, nach jedem Anfassen einer Türklinge, nach jedem Händeschütteln. Einen Impfstoff oder Medikamente gibt es nicht.

Eine Ansteckung äußert sich durch plötzlich einsetzendes Erbrechen und schweren Durchfall. Erkrankte sollten viel trinken und Elektrolyt-Lösungen zu sich nehmen, denn durch den Brechdurchfall verliert der Körper viele Salze und Flüssigkeit. Für Kleinkinder und ältere Menschen kann der Flüssigkeitsverlust so stark sein, dass sie besser im Krankenhaus behandelt werden. Erkrankte sollten Bettruhe einhalten und mindestens 48 Stunden, nachdem die Beschwerden verschwunden sind, andere Menschen meiden, um diese nicht zu infizieren. Nach ein bis drei Tagen ist meist alles vorbei. Das Virus kann aber auch noch in geringen Mengen etwa 7-14 Tage nach einer akuten Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden werden. Eine mehrmalige Erkrankung ist möglich.

Im Jahr 2017 wurden 1.172 Norovirus-Infektion in Österreich gemeldet. Ausbrüche treten vorwiegend in den Monaten November bis März auf.

Quelle: Pädiatrie & Pädologie, Nationale Referenzzentrale für Noroviren