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Gehirnerschütterung: Jugendliche sollten zumindest für zwei Tage Smartphone und Fernseher meiden

Wenn sich Jugendliche nach einer Gehirnerschütterung rasch erholen wollen, sollten sie zumindest 48 Stunden auf Bildschirmmedien wie Smartphone und Fernseher verzichten. Denn dies erhöht einer Studie (JAMA Pediatrics) zufolge ihre Chancen, sich schneller zu regenerieren, um 50%.

Bei Gehirnerschütterung lieber erst mal auf das Smartphone verzichten (© mariesacha - Fotolia.com)

Bei Gehirnerschütterung lieber erst mal auf das Smartphone verzichten (© mariesacha - Fotolia.com)

Es ist lange bekannt, dass nach einer Gehirnerschütterung geistige und körperliche Schonung angesagt ist. Die vermehrten Lichtreize beim Fernsehen und „surfen“ strengen Augen und Gehirn an. So kann die Nutzung von Bildschirmmedien beispielsweise Migräne auslösen. Zudem kann das helle Licht abends den Schlaf stören, der für die Regeneration wichtig ist, so die Erklärung der Studienautoren. Kopfschmerzen, Schwindel, starke Müdigkeit, erhöhte Reizbarkeit und viele andere Symptome nahmen in der Untersuchung bei einem zweitätigen Bildschirmverzicht bis zu vier Tage früher deutlich ab (dreieinhalb Tage gegenüber acht Tagen).

Insbesondere Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren sind gefährdet, eine Gehirnerschütterung zu erleiden. Da sich das kindliche Gehirn in der Entwicklung befindet, ist es auch besonders „störanfällig“. Fast ein Drittel dieser Altersgruppe zeigt noch einen Monat nach dem Unfall mit einer Gehirnerschütterung Folgeerscheinungen wie Kopfschmerzen, Denkstörungen und Erschöpfung. Meist stehen diese Probleme auch im Zusammenhang damit, wenn Kinder zu früh zur Schule gehen und wieder Sport treiben. Die Erholungsphase kann individuell unterschiedlich lange dauern. Eltern und Jugendliche sollten sich von ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten lassen, wann und wie sie mit der Schule und mit dem Sport beginnen können und welche stufenweisen Anpassungen erfolgen sollten.

Quellen: Unfallchirurg, JAMA Pediatr., medicalXpress, Springermedizin.de