Gesundheitsprobleme in der Schwangerschaft begünstigen Bluthochdruck bei Nachkommen

Wenn Mütter während der Schwangerschaft unter gesundheitlichen Problemen leiden, erhöht dies das Bluthochdruckrisiko bei ihren Nachkommen. Darauf machen amerikanische Forscher*innen in einem in JAMA Network Open veröffentlichten Studie aufmerksam.


Wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft an Fettleibigkeit, Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck, neigen ihre Kinder zu einem höheren Blutdruck. Das Vorhandensein nur eines dieser Schwangerschaftsrisikofaktoren ist demnach mit einem schnelleren Blutdruckanstieg zwischen 2 und 18 Jahren verbunden, so die Wissenschaftler*innen.

„Die Entdeckung von Faktoren, die wir während der Schwangerschaft und Kindheit verändern können – und die frühzeitige Umsetzung von Interventionen –, könnten die Gesundheit zukünftiger Generationen beeinflussen“, hoffte Shohreh Farzan, leitende Forscherin und außerordentliche Professorin für Bevölkerungs- und Gesundheitswissenschaften an der Keck School of Medicine der University of Southern California, in einer Pressemitteilung.

Für die Studie analysierten die Forschenden Daten von knapp 12.500 Mutter-Kind-Paaren im Verlauf von fast 30 Jahre aus. Fast die Hälfte der Mütter (44%) litt während der Schwangerschaft unter mindestens einem von drei Risikofaktoren.

Starkes Übergewicht (Adipositas) war mit fast 25% bei Müttern am häufigsten, Bluthochdruck trat bei fast 14 und Schwangerschaftsdiabetes bei knapp 7% der Teilnehmerinnen auf.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder von Müttern mit mindestens einem Risikofaktor einen durchschnittlich um etwa 4,9 Punkte höheren systolischen und 1,9 Punkte höheren diastolischen Blutdruck aufwiesen. Der systolische Blutdruck bezieht sich auf den Blutdruck während eines Herzschlags, der diastolische auf den Druck zwischen den Herzschlägen.

Kinder von Müttern mit zwei Risikofaktoren zeigten sogar noch höhere Blutdruckwerter. So hatten Kinder von Müttern mit Bluthochdruck einen durchschnittlich um 7,3 Punkte höheren systolischen und 4 Punkte höheren diastolischen Blutdruck.

Außerdem stieg der Blutdruck bei Kindern, bei deren Müttern sich mindestens ein Risikofaktor ermitteln ließ, schneller an – der systolische Blutdruck um 0,5 Punkte pro Jahr und der diastolische um 0,7 Punkte pro Jahr. Mädchen waren stärker betroffen als Jungen.

„Aber unsere Erkenntnisse sind eindeutig und zeigen, dass sich selbst ein kleiner Blutdruckunterschied in der frühen Kindheit über einen längeren Zeitraum vergrößern kann“, betonte Niu.

Quellen: Healthday.com, University at Buffalo, JAMA Network Open