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Glücksspiel im Internet: Unterschätzte Gefahr für Jugendliche

Grundsätzlich gilt zwar, dass bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres der Aufenthalt in Wettbüros, Casinos oder ähnlichen Räumlichkeiten untersagt ist, aber für das Internet gibt es bislang keine Regelungen. Jugendliche verbringen viel Zeit im Internet und können leicht durch vermeintlich kostenlose oder günstige Angebote angezogen werden.

© fotandy - Fotolia.com

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Der unproblematische und anonyme Zugang macht Glückspiele im Internet besonders gefährlich. Teenager entwickelt besonders schnell ein so genanntes Suchtgedächtnis. Die Übergänge vom Vergnügen zur Spielsucht sind dann oft fließend.

Der Stiftung Maria Ebene zufolge gibt es ca. 3.000 Webseiten im Internet weltweit, die Glücksspielangebote vertreiben. Für den Zahlungsverkehr stehen etwa 250 Möglichkeiten zur Verfügung. Darüber hinaus befindet sich der Geschäftssitz vieler Anbieter in Steueroasen (Malta, Niederländische Antillen, Gibraltar usw.), die Online-Glücksspiele erlauben.

Eine aktuelle Umfrage in Tirol ergab, dass 7,7 % der Jugendlichen (Durchschnittsalter 15 Jahre) einen problematischen Internet-Gebrauch und 3,3 % suchtartigen Internet-Gebrauch zeigen. 5,4 % der interviewten Schüler zeigten suchtartiges Computerspielverhalten – überwiegend männliche Teenager.

Wenn Jugendliche heimlich, regelmäßig oder mehrmals am Tag spielen und evtl. auch zusätzlich Geld dafür benötigen, könnten dies Anzeichen für eine Spielsucht sein.

Quelle: Stiftung Maria Ebene, Neuropsychiatrie