„Insbesondere Kinder mit einer Allergie, einer Lungenkrankheit wie Asthma oder chronische Bronchitis, wenig Muskeln und schlechter Ernährung sind gefährdet. Auch Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für eine schlechte Lungenfunktion. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommt u.a. als Risikofaktoren für eine verminderte Lungenfunktion Zigarettenrauchen hinzu“, beschreibt Univ. Prof. Dr. Angela Zacharasiewicz, Leiterin der Arbeitsgruppe Pneumologie und Allergologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, die Ergebnisse der Studie.
Die Lungenfunktion ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheit. Ein Zusammenspiel von Genen und Umwelt bestimmen sie. Die Lebensweise, wie Sport und eine gesunde Ernährung mit ausreichend Gemüse und Obst, kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Den Höhepunkt der Lungenfunktion erreicht ein Mensch im jungen Erwachsenenalter - was mit darüber entscheidet, ob und in welchem Ausmaß jemand dann im Alter von Lungenproblemen betroffen ist. „Dies zeigt, wie wichtig es ist, früh für eine gute Lungengesundheit zu sorgen. Bei Kindern mit Asthma sollte beispielsweise regelmäßig die Lungenfunktion geprüft werden, um bei Bedarf die Behandlung anzupassen. Eltern sollten auf das Rauchen in Umfeld des Kindes verzichten und darauf achten, dass das Wohnumfeld nicht feucht ist und sich kein Schimmel bilden kann“, ergänzt Univ. Prof. Dr. Zacharasiewicz, die am Lehrkrankenhaus der medizinischen Universität Wien, Klinikum Ottakring (vormals Wilhelminenspital) in der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde tätig ist. Wer als Kind Zigarettenrauch ausgesetzt ist, bei dem kann das Wachstum der Lunge beeinträchtigt sein, sodass dann schon in der Pubertät eine verschlechterte Lungenfunktion vorliegt.
Mitte Mai 2020 haben sich ExpertInnen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland auf Maßnahmen geeinigt, die zusammenfassen, unter welchen Voraussetzungen, bei möglichst geringem Risiko die doch wichtigen Lungenfunktionsprüfungen durchgeführt werden können auch bei Kindern und auch jetzt - bevor sie eine Corona-Impfung erhalten können. „Beobachtungen zeigen, dass COVID-19 bei Kindern insgesamt milder als bei Erwachsenen verläuft und es selten schwere Krankheitsfälle gibt. Das gilt erfreulicherweise auch für die meisten chronisch lungenkranken Kinder – anders als bei Erwachsenen“, so Univ.Prof. Dr. Zacharasiewicz, die als Koautorin an einer großen europäischen Studie beteiligt war. Hier haben 174 pädiatrisch pneumologische Zentren teilgenommen und Daten von 945 Kindern analysiert. Es zeigte sich, dass auch Kinder mit Asthma bronchiale zumeist milde Verläufe bei COVID 19 Infektion haben.
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