Der Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlichte die Ergebnisse einer Umfrage unter Jugendlichen mit Suchtproblemen. Den Autor*innen zufolge führten sie die Befragung durch, da der Konsum von Drogen typischerweise im Jugendalter beginnt. Ziel war es, die Beweggründe dafür zu finden, warum Jugendliche zu Suchtmitteln greifen. Mithilfe der daraus gewonnenen Erkenntnisse hoffen die Forscher*innen, Strategien zur Prävention erarbeiten zu können.
Die Teilnehmer*innen befanden sich im Alter von 13 bis 18 Jahren. Vom 1. Januar 2014 bis zum 28. September 2022 wurden Jugendliche zu ihrem Konsum von Marihuana, Alkohol oder anderen Drogen in den letzten 30 Tagen interviewt.
Folgende Suchtmittel wurden erfasst:
- Alkohol
- Marihuana
- Haschisch oder Tetrahydrocannabinol (THC)
- Andere Drogen als Alkohol oder Marihuana und deren Missbrauch
- Verschreibungspflichtige Schmerzmittel
- Verschreibungspflichtige Stimulanzien
- Verschreibungspflichtige Beruhigungsmittel
Für jede der 6 Kategorien sollten Jugendliche angeben, warum sie dazu gegriffen hatten. Sie konnten unter 15 Antwortmöglichkeiten auswählen. Die Befragten wurden gebeten, alle zutreffenden Antworten anzukreuzen.
84% der Teilnehmenden konsumierten Marihuana, gefolgt von Alkohol (49% der Befragten). Über 20% der Jugendlichen gaben an, nicht verschreibungspflichtiger Medikamente einzunehmen, wobei Schmerzmittel am häufigsten genannt wurden (13%), gefolgt von verschreibungspflichtigen Beruhigungsmitteln (11%) und verschreibungspflichtigen Stimulanzien (9%).
Sich ruhig oder entspannt zu fühlen waren die am häufigsten genannten Gründe für den Substanzkonsum (73%). Die Hälfte der Teilnehmer*innen gab an, dass sie Substanzen konsumierten, um Spaß zu haben oder zu experimentieren, 44% gaben an, dass sie Suchtmittel konsumierten, um einzuschlafen oder besser zu schlafen, und 44% berichteten, dass sie Substanzen konsumierten, um keine Sorgen mehr zu haben oder schlechte Erinnerungen zu vergessen.
„Etwas weniger Langweiliges“ zu machen, wurde von 41% der Proband*innen als Grund für den Substanzkonsum angegeben, und 40% erklärten, dass die Mittel ihnen bei Depressionen oder Angstzuständen helfen würden.
Den Ergebnissen zufolge wurden die Drogen am häufigsten zusammen mit Freunden eingenommen. Diese Auskunft erteilten 81% der Heranwachsenden. Nur 17% nahmen die Suchtmittel demnach mit „jemand anderem“ ein.
Überdosierung bei Beteiligten selten erkannt
MMWR gibt an, dass etwa 70% der tödlichen Überdosierungen bei Jugendlichen in Anwesenheit von jemanden auftreten, obwohl in den meisten Fällen keine Reaktion der Unbeteiligten dokumentiert ist. „Todesfälle durch Überdosierung können durch eine auf Jugendliche zugeschnittene Aufklärung verhindert werden. Sie sollen Anzeichen einer Überdosierung besser erkennen und wissen, wie sie reagieren sollten […]“, erklärten die Studienautor*innen.
Quellen: Contemporary Pediatrics, MMWR Morb Mortal Wkly Rep.