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Heranwachsende mit Trisomie 21 haben erhöhtes Risiko für Zuckererkrankung

Britische Forscher und Forscherinnen fanden heraus, dass Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren mit Down-Syndrom ein 10-mal höheres Risiko haben, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, als Kinder ohne Trisomie 21. Die Experten der Studie empfehlen, dass bei Gesundheitschecks bei Kindern mit Down-Syndrom Übergewicht und frühe Anzeichen einer Zuckererkrankung überwacht werden sollten, um Diabetes so früh wie möglich zu erkennen und z.B. mit Ernährungsumstellung und Aktivitätsplänen dagegen vorzugehen.

© philidor - Fotolia.com

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Die Genetik bei Trisomie 21 mit der Neigung zu Übergewicht sind die Ursachen für dieses erhöhte Krankheitsrisiko. Auch an Diabetes Typ 1 erkranken Trisomie-21-Patienten und  patientinnen häufiger als Gleichaltrige ohne diese genetische Veränderung. Die Extra-Chromosomen und Probleme mit dem Immunsystem spielen hierbei eine Rolle.

Anzeichen für eine Zuckererkrankung sind u.a. ständiger Durst, verstärkter Harndrang mit großen Mengen an Urin, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, schnelle Gereiztheit. Bei Typ-1-Diabetes kann Gewichtsverlust trotz Heißhungers und verstärkter Nahrungsaufnahme ein Symptom sein. Gefährlich ist eine plötzliche Entgleisung des Stoffwechsels (diabetische Ketoazidose) in Folge eines stark erhöhten Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie). Hier können unspezifische Beschwerden wie Erbrechen, Bauchschmerzen und Austrocknung des Körpers (Dehydration) hinzukommen. Betroffene können im weiteren Verlauf einen Geruch von Azeton in der Atemluft und im Urin entwickeln. Es folgen Bewusstseinsstörungen bis hin zu einem diabetischen Koma (Coma diabeticum, Zuckerkoma).
Kinder mit Down-Syndrom haben auch eine Veranlagung zu einer Schilddrüsenunterfunktion – Hypothyreose -, die zusätzlich Gewicht, Wachstum und auch die geistige Entwicklung beeinflussen. Deshalb kann eine frühe Kontrolle der Schilddrüsenwerte sinnvoll sein.

Quellen: Diabetes Care, ScienceDaily, Queen Mary University of London, Pädiatrie