„Patienten brauchen mit dieser Immuntherapie weniger Medikamente, die Beschwerden verschlimmern sich nicht so oft, das Risiko für einen allergischen Schock wird geringer, Kinder erkranken weniger häufig an einer Lungenentzündung und müssen seltener aufgrund ihres Asthmas ins Krankenhaus“, verdeutlicht Univ. Prof. Dr. Angela Zacharasiewicz, Leiterin der Arbeitsgruppe Pneumologie und Allergologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), die Ergebnisse der Forschungsarbeit. Dort wurden vorwiegend Allergien gegen Hausstaubmilben, Gräserpollen und Baumpollen untersucht. Aber andere Allergien wie Insektengiftallergien lassen sich ebenso mit AIT kurieren. „Heuschnupfen“ geht häufig in Asthma über. Dem könnte eine AIT vorbeugen helfen.
Vor allem im Kindesalter spielen allergische Sensibilisierungen eine große Rolle und allergisches Asthma beginnt typischerweise in der Kindheit. Allergisches Asthma liegt vor, wenn Allergene die Symptome verschlimmern. Experten empfehlen, möglichst früh mit der AIT zu beginnen. Manche Arzneien sind schon im Kleinkindalter zugelassen. „Wichtig bei dieser Therapie ist die Einhaltung des Behandlungsplans, der etwa 3 Jahre dauern kann, allerdings mit immer größer werdenden Abständen. Zum Beispiel können die Termine anfangs wöchentlich, aber später nur noch alle 4-8 Wochen erforderlich sein. Die Therapeutika können entweder als Spritze oder als Tablette unter die Zunge verabreicht werden. In der Regel müssen die Kinder nach einer als Spritze verabreichten Immuntherapie anschließend etwa eine halbe Stunde in der Praxis zur Beobachtung bleiben und sollte danach für etwa 2 bis 3 Stunden auf sportlich Aktivitäten verzichten“, beschreibt Univ. Prof. Dr. Zacharasiewicz, die am Lehrkrankenhaus der medizinischen Universität Wien, Klinikum Ottakring (vormals Wilhelminenspital) in der Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde tätig ist, den Ablauf der AIT. Bei der AIT werden dem Körper winzigste Mengen der Bestandteile, gegen die sich fälschlicherweise seine Immunantwort richtet, über lange Zeit kontrolliert in kleinen Mengen verabreicht, bis der Körper gegen diese nicht mehr allergisch reagiert. Die genauen biochemischen Abläufe dabei sind noch nicht restlos geklärt.
Neben AIT haben Kinder mit einer Allergie nur die Möglichkeit, die Allergene zu vermeiden, auf die sie empfindlich reagieren. Dies ist im Alltag oft schwer durchführbar.
Quellen: Monatschr Kinderheilkd, Lancet Reg Health Eur., Paediatr. Paedolog., Pneumologe, hautnah
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