Bei betroffenen Kindern greift das Immunsystem meist die Gelenke an, die sich entzünden, schmerzen, anschwellen, steif werden können und die Bewegung einschränken. Mit den neuen Behandlungsoptionen können Ärzte in den ersten sechs Monaten diese Entzündungsaktivitäten deutlich verringern und bewirken, dass Kinder im Verlauf von 3 Jahren in Bezug auf ihre Gesundheit eine ähnliche Lebensqualität wie Gleichaltrige erreichen. Dennoch bewegen sich die meisten Kinder mit JIA deutlich weniger als ihre Altersgenossen – vielleicht u.a. aus Angst, dass sich ihre Krankheit dadurch zu verschlimmern könnte.
Dabei können junge Patienten durch regelmäßigen Sport ihre Ausdauer, Muskelkraft und Beweglichkeit verbessern. Eine individuelle Sporttauglichkeitsbeurteilung mit Beratung könnte Unsicherheiten bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern beseitigen und die Grenzen besser einschätzen helfen. Die sportliche Belastung bzw. Bewegungsintensität kann dann der jeweiligen Krankheitsphase angepasst werden.
Die meisten Kinder sind bei der Diagnose JIA zwischen 2 und 5 Jahre alt. Idealerweise hilft ein rheumatologisch erfahrener oder subspezialisierter Kinder- und Jugendarzt Eltern und Kindern, die Behandlung zu koordinieren. Ein multiprofessionelles Behandlungsteam mit Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychologen und Sozialpädagogen sorgen neben der medizinischen Betreuung für eine optimale Versorgung des jungen Rheumapatienten. Neben der medikamentösen Behandlung der Gelenkentzündungen ist die physikalische Therapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Sie wird zunehmend auch durch medizinische Trainingstherapien ergänzt.
Etwa 2.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich an Rheuma erkrankt.
Quellen: Monatsschr Kinderheilkd, Z Rheumatol, Healthychildren.org, Österreichische Ärztezeitung