Dort kann die Temperatur im Innenraum schnell auf bis zu 70 Grad steigen.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann zusätzlich die Verdunstung von Schweiß vermindern, sodass ein gefährlicher Hitzestau droht. Nimmt ein Kind Medikamente ein, wie zum Beispiel Neuroleptika, Stimulanzien, Antidepressiva, können diese die Fähigkeit des Körpers, sich zu akklimatisieren, beeinträchtigen. Eltern sollten sich darüber bei ihrem Kinder- und Jugendarzt informieren. Erbrechen oder Durchfall, aber auch Sport können den Flüssigkeitsbedarf zusätzlich beträchtlich erhöhen. So haben sogar junge, gesunde Menschen, die bei heißen Temperaturen und feuchtem Klima Sport treiben, ein erhöhtes Risiko für einen Hitzschlag.
Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten:
- Gestillte und mit der Flasche gefütterte Babys, die jünger als sechs Monate sind, müssen bei heißem Wetter häufiger gefüttert werden.
- Babys, die älter als sechs Monate sind, können nach oder zwischen den Stillmahlzeiten eine kleine Menge Wasser angeboten bekommen.
- Mütter, die ihr Baby stillen, sollten selbst ausreichend Wasser trinken.
- Eltern sollten ihren Kindern den ganzen Tag über Wasser als Hauptgetränk anbieten. Fruchtsäfte alleine und kohlensäurehaltige oder gesüßte Getränke sind nicht zu empfehlen.
- Sport sollte auf Tageszeiten mit niedrigeren Temperaturen verschoben werden; Trinkpausen werden dringend empfohlen.
„Eine eingedrückt wirkende Fontanelle, eingesunkene Augen, konzentrierter und spärlicher Urin können beim Baby ein Warnzeichen für zu wenig Flüssigkeitsaufnahme sein. Schwitzt das Baby, so sollten Eltern es an einen kühleren Ort bringen. Ein Ventilator direkt in der Nähe des Babys ist jedoch nicht geeignet, da er schneller zur Austrocknung führen kann“, so Professor Kerbl, der auch Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche im Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben ist. Bei Hitzewellen hilft: „Viel trinken, noch bevor sich der Durst entwickelt! Helle, leichte und luftige Kleidung aus Baumwolle oder Seide, kühle Duschen, Waschungen und/oder Fußbäder zwischendurch lassen tropische Temperaturen leichter ertragen.“
Zeigt ein Kind Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit, so sind dies mögliche Anzeichen für Überhitzung und/oder Austrocknung. Eine kalte, blasse und feuchte Haut und „hechelndes Atmen“ und eine erhöhte Pulsfrequenz, Magen- und Beinkrämpfe sind ebenfalls Hinweise auf kritischen Flüssigkeitsmangel. Zu den Warnzeichen eines Hitzschlags gehören eine hohe Körpertemperatur, eine heiße, rote und trockene Haut, ein rasender Puls und schnelles, flaches, lautes Atmen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Eltern sollten dann umgehend ärztliche Hilfe suchen bzw. den Notarzt rufen. Bis zum Eintreffen des Arztes sollten Eltern und Betreuer für Kühlung des Patienten sorgen (z.B. Positionierung in kühlerer Umgebung und Auflegen kalter, feuchter Tücher).
Quellen: Temperature, AEP, Am Fam Physician (1, 2), Pediatrics in Review
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