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HPV-Impfung zeigt in Schottland erste Erfolge

Eine Kampagne zur HPV-Impfung von Mädchen, die vor Krebs verursachenden sexuell übertragbaren Infektionen durch Humane Papillomviren (HPV) schützt, hat zu einem deutlichen Rückgang der gemeldeten Fälle geführt.

HP-Virus

HP-Virus

Forscher haben einen 90%-igen Rückgang der Infektionen mit dem Virus (HPV) bei schottischen Frauen festgestellt, seit der Impfstoff im Jahr 2008 zur Verfügung gestellt wurde. Bestimmte HPV-Virus-Typen sind für etwa 90% der Fälle verantwortlich, in denen sich Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Wissenschaftler hoffen, dass der Rückgang von HPV-Fällen ebenso zu einem signifikanten Rückgang bei zukünftigen Gebärmutterhalskrebsfällen führen wird.

Die Forscher, unter der Leitung von Epidemiologe Dr. Kevin Pollock, der für den Gesundheitsschutz Schottland arbeitet, sagten, sie hofften, bereits innerhalb eines Jahres einen Rückgang bei den Neudiagnosen zu sehen.

Dr. Pollock erklärte gegenüber BBC Radio Schottland: "Die beiden HPV-Typen, gegen die wir impfen - HPV 16 und HPV 18 - verursachen etwa 70% bis 80% der Gebärmutterhalskrebsfälle in Schottland, aber der Impfstoff hat unsere Erwartungen übertroffen, weil er anscheinend drei weitere Hochrisiko-HPV-Typen bekämpft, die etwa 10% der Gebärmutterhalskrebsfälle verursachen."So prognostizieren wir für die nächsten Jahre eine 90%-ige Reduktion der Gebärmutterhalskrebsfälle in Schottland."

Forscher verglichen die Untersuchungsergebnisse bei der Krebsvorsorge und die Impfraten bei Frauen des Geburtsjahrgangs 1995, die als Teenager geimpft worden waren, mit den Daten von nicht geimpften Frauen der Geburtsjahrgänge 1989 und 1990. Sie ermittelten, dass nur 0,5% der Frauen aus der Gruppe der 1995 Geborenen positiv auf das Virus getestet wurden, verglichen mit 21,4% der Frauen, die vor 1990 geboren wurden.

Die Studie zeigte auch, dass der Impfstoff Patienten vor drei anderen Hochrisiko-HPV-Genotypen, die an der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind, bewahrt.

Erhebliche Auswirkungen

Die wissenschaftliche Arbeit wurde auf der jährlichen Konferenz der Mikrobiologie-Gesellschaft in Edinburgh von Dr. Kate Cuschieri, Direktorin des schottischen HPV-Referenzlabors, vorgestellt.
Sie kommentierte: "Diese neuen Erkenntnisse zeigen, dass die positiven Auswirkungen des HPV-Impfstoffs möglicherweise noch umfangreicher sind, als wir ursprünglich angenommen hatten.“
"Insgesamt zeigen diese Daten die signifikanten und anhaltenden Vorteile des HPV-Impfprogramms in Schottland, das eine gleichbleibende und hohe Impfrate von rund 90% bei 12- bis 13-jährigen Mädchen bewirkt hat."

Dr. Pollock fügte hinzu: "Die sehr hohen Durchimpfungsraten beim HPV-Impfstoff sind deutlich mit diesem massiven Rückgang der Hochrisiko-HPV-Typen verbunden, von denen bekannt ist, dass sie etwa 90% des Gebärmutterhalskrebses bei schottischen Frauen verursachen." Er ergänzte, dass dem Virus auch eine Reihe von anderen Krebsarten zugeschrieben werden, einschließlich Krebsformen, die Scham und Scheide und den Darmausgang befallen oder Kopf- und Hals-Tumoren auslösen.

"Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Impfstoff auch einen erheblichen Einfluss auf diese Krebserkrankungen in den kommenden Jahren haben könnte", so der Experte. Die Studie, die von der schottischen Regierung finanziert wurde, untersuchte Proben von mehr als 20.000 Frauen und war damit eine der größten bevölkerungsbasierten Studien über die Wirksamkeit des Impfstoffs.

Österreich in Europa Vorreiter

Mit der Aufnahme der HPV Impfung für Mädchen und Buben in das kostenlose Kinderimpfprogramm (ab dem vollendeten 9. Lebensjahr, d.h. ab dem 9. Geburtstag, bis zum vollendeten 12. Lebensjahr in zwei Teilimpfungen) ist Österreich Vorreiter in Europa. In vielen Ländern werden nur Mädchen geimpft. Da HPV sowohl von Frauen als auch von Männern übertragen wird, kann durch die Impfung beider Geschlechter die Infektionskette am besten durchbrochen werden. Krebserkrankungen durch HP-Viren werden in der Folge deutlich abnehmen.

Weitere Informationen bietet die Informationsbroschüre „HPV-Impfung gegen Krebs“ des Ministeriums für Frauen und Gesundheit

Quelle: BBC News, Microbiology Society, BMGF