Im Winter haben Verbrühungen und Verbrennungen „Hochsaison“

In der Zeit um Weihnachten und Silvester verbrennen und verbrühen sich besonders viele Kinder. Im Jänner werden in Österreich beispielsweise täglich durchschnittlich zehn Kleinkinder unter vier Jahren wegen derartiger Verletzungen im Krankenhaus behandelt.

Jährlich erleiden ca. 3.000 Kinder Verbrennungen und Verbrühungen, die im Spital versorgt werden müssen. Ein Großteil der Patienten (60%) sind kleine Kinder im Alter von einem bis fünf Jahren – vorwiegend Jungen. Experten der Brandverletzteneinheit der Universitätskinderklinik Graz haben die letzten 25 Jahre beobachtet, dass diese Altersgruppe vorwiegend von Verbrühungen betroffen ist, gefolgt von Kontaktverbrennungen (14%) und Flammenverbrennungen (13%).

Kinder haben eine viel dünnere Haut als Erwachsene, deshalb kann eine Flüssigkeit mit einer Temperatur von 54 °C beim Kleinkind schon in 10 Sekunden zu einer Verbrühung dritten Grades führen – bei einem Erwachsenen wäre dazu das Dreifache dieser Zeitspanne erforderlich. Zudem ist die Körperoberfläche eines Kindes kleiner. Schon eine Tasse mit heißer Flüssigkeit kann bis zu 30% der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes verbrühen.

Bei einer thermische Wunde sollten Eltern rasch ärztliche Hilfe rufen! Als Ersthelfer sollten sie vorsichtig die heißen Kleidungsstücke entfernen und dann die betroffene Körperpartie mit Wasser kühlen, das zwischen 15–20 °C warm ist. Kälteres Wasser oder Eiswürfel würden das Hautgewebe noch mehr schädigen. Nach dem Kühlen sollte die Wunde steril abgedeckt werden.

Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde, Der Standard/APA